Schind-Hengst: AM SCHINGHENGST ['ʃeŋ,heŋsd]

Rezenter Beleg aus Mittelaschenbach  
Gemeinde
Nüsttal
Landkreis
Fulda
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schind-Hengst

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hengst

Zu ahd. hengist, mhd. hengest, hengst st. M. ‚Wallach, Pferd‘, nhd. ‚Hengst, männliches Pferd‘. - In Holzheim hat allerdings Umdeutung aus dem PN Heinz Gaul stattgefunden.

Schind

Den Namen liegt das starke Verb schinden, ahd. skinten, skinden, mhd. schinden, schinten ‚enthäuten, schälen‘ bzw. die davon abgeleitete Tätigkeitsbezeichnung Schinder ‚Abdecker‘, mhd. schinder st. M. ‚Rindenschäler, Schlächter; Straßenräuber‘ zu Grunde. Der bei weitem vorherrschende Sachbezug in mittelhess. FlN ist die Abdeckerei, sind besonders die Orte, wo das tote Vieh bearbeitet und die Tierreste und Kadaver vergraben wurden. Ein Bezug zur Tätigkeit des Rindenschälens ist nirgends nachweisbar. Sprachlich weisen viele Schind-Namen Assimilation /nd/ > /n/ auf. - Der FlN Schind(e)gaul bezieht sich auf schwer zu bearbeitende Landstücke, auf denen das Pferd ‚geschunden‘ werden musste. Das namengebende Motiv für Schindbock ist unklar; es sei denn, es handle sich um eine Kürzung von Schindelbock ‚Holzgestell zum Zuschneiden der Schindel‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hengst

Zu ahd. hengist, mhd. hengest, hengst st. M. ‚Wallach, Pferd‘, nhd. Hengst ‚männliches Pferd‘.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schind-Hengst: AM SCHINGHENGST (Mittelaschenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/180679_am-schinghengst> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/180679