Mist-Grube: IN DER MISTGRUBE [in de mistgroebe]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Grube
Zu ahd. gruoba ‚Grube, Abgrund, Delle, Vertiefung‘, mhd. gruobe st. sw. F. ‚Grube, Steinbruch, Loch, Höhle‘. In den FlN kann das Wort für eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube und möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber ebenso auch für einen naturgegebenen Geländeeinschnitt verwendet werden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Grube
Zu ahd. gruoba ‚Grube, Abgrund, Delle, Vertiefung‘, mhd. gruobe st. sw. F. ‚Grube, Steinbruch, Loch, Höhle‘. Als Pluralform erscheint gelegentlich statt Gruben umgelautetes Grübe und Griebe, das dann auch als Singular auftritt. In den FlN kann das Wort für eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube und möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber ebenso auch für einen naturgegebenen Geländeeinschnitt verwendet werden. Der grube Nußbaum aus Klein-Umstadt kann auch auf grob zurückgehen (mit Hebung /oː/ > /uː/).
Mist
Zu ahd. mhd. mist st. M. N. ‚Mist, Schmutz, Kot; Misthaufen‘ bzw. dem Adj. mistec ‚kotig‘. Der Name ist meist auf Mistplätze und Düngestätten bezogen. Als Mistwege wurden Feldwege bezeichnet, die von den Anliegern gemeinschaftlich zum Mistfahren benutzt wurden. Bei den jüngeren Belegen aus Lindenfels handelt es sich vielleicht um Umdeutungen aus Mastberg
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Mist-Grube: IN DER MISTGRUBE (Hofbieber)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/177163_in-der-mistgrube> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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