Früh-Hube: Frühen Hub

Historischer Beleg aus Hetzbach  
Gemeinde
Oberzent
Landkreis
Odenwaldkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Früh-Hube

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1511

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, 0 61, Buxbaum, Konv. 2, Fasz. 2.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Früh

Die Namen können vereinzelt unmittelbar zu ahd. fruo, mhd. vruo ‚früh‘ gehören und dann möglicherweise auf den Zeitpunkt der Ernte Bezug nehmen. Das gilt am ehesten für Frühacker und Frühstück. Da aber alle Früh-Namen in Langgöns liegen, ist deswegen und mit Blick auf die Kombinationstypen die Verbindung mit einem FamN wahrscheinlich. Eindeutig ist das beim Frühshahn, denn der ‚Hain‘ steht offenbar in Bezug zum FamN Frys : 1492 Hirman Frys in Lützellinden. Auch das Frühgut/Freudegut hängt wohl mit einem FamN Früger o. ä. zusammen, der 1694 für das benachbarte Leihgestern nachgewiesen ist. Die Vermengung ist dadurch erleichtert, dass früh dialektal /froi/ gesprochen wird.

Hube

Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Früh

Die Namen können vereinzelt unmittelbar zu ahd. fruo, mhd. vruo ‚früh‘ gehören und dann möglicherweise auf den Zeitpunkt der ersten Heumahd Bezug nehmen. In Hetzbach wird jedoch eher ein FamN zu Grunde liegen.

Hube

Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). In den relativ jungen Waldhufendörfern des Odenwalds versteht man unter Hube „ein Landstück, das quer zum Bachlauf von einem Hügelkamm zum anderen reicht und eine Ackernahrung bildet“1. Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen. Unter den historischen Belegen fallen in lautlicher Hinsicht nur Namenformen mit Umlaut (Hübe) und mit Auslautverhärtung (Hup) auf. Die heute standardsprachliche, ursprünglich niederdt. Form Hufe begegnet in Südhessen nur im FlN Hufschlag (für einen zu einer Hufe gehörigen Schlag), dem Namen eines Waldstücks zwischen Klein-Bieberau, Webern und Ernsthofen.

Hessischer Flurnamenatlas

Hube

Karte 18

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Früh-Hube: Frühen Hub (Hetzbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/171310_fruehen-hub> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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