Alsfeld-Kuh-Tränke: Alfelder Kuhtränck
Beleg
Standard-Flurname
Alsfeld-Kuh-Tränke
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1707
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, P 1, Nr. 1377.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Alsfeld
Zum ON Alsfeld (Vogelsberg-Kr.).
Kuh
Zu ahd. mhd. kuo st. F. ‚Kuh‘. Die FlN haften meist an Flächen und Triebwegen, die von den Gemeinden für die Weide und Haltung ihrer Kühe genutzt wurden. Im Kühkirchhof wurden verendete Tiere vergraben. Manchmal war wohl ein besonderes Ereignis mit einer Kuh namengebend, manchmal dient die Bezeichnung eines Körperteils als FormN: Kühhorn, Kühkopf und besonders Kühzahl (‚Schwanz‘). Namen mit Kuh als GT erinnern wohl an bestimmte Ereignisse.
Tränke
Teils zu ahd. trenka, mhd. trenke st. F. ‚Tränke‘, teils zu ahd. mhd. trenken sw.V. ‚zu trinken geben, tränken‘. Die Simplizia des Typs Bei der Tränk gehören zum Substantiv, den Komposita wie Tränksee, Tränkwiese liegt häufiger das Verb zu Grunde. Die Belege beziehen sich auf öffentliche Brunnen und seichte Stellen in Wasserläufen, an denen das Vieh getränkt wurde. Tränkgasse heißt ein Weg dorthin.
Südhessisches Flurnamenbuch
Kuh
Zu ahd. mhd. kuo st. F. ‚Kuh‘. Die FlN haften meist an Flächen und Triebwegen, die von den Gemeinden für die Weide und Haltung ihrer Kühe genutzt wurden. Im Kühkirchhof wurden verendete Tiere vergraben. Manchmal war wohl ein besonderes Ereignis mit einer Kuh namengebend (Hassenroth, Rimbach), manchmal dient die Bezeichnung eines Körperteils als FormN: Kühhorn, Kühzell (zu *Zahl ‚Schwanz‘, s. d.) und besonders Kühkopf als Name der heutigen Rheininsel. Gelegentlich wird auch nach dem Kuhhirten (und seinem Nutzungsstück) oder nach dem damit verbundenen PN benannt (Gronau, Groß-Zimmern). In Bauschheim kommt Benennung nach einem Bachgraben (aus der Englache) oder nach einem FamN in Betracht.
Tränke
Teils zu ahd. trenka, mhd. trenke st. F. ‚Tränke‘, teils zu ahd. mhd. trenken sw. V. ‚zu trinken geben, tränken‘. Die Simplizia des Typs An der Tränk gehören zum Substantiv, den Komposita wie Tränkbach, Tränkwiese liegt häufiger das Verb zu Grunde. Die Belege beziehen sich zumeist auf öffentliche Brunnen und seichte Stellen in Flussläufen, an denen das Vieh getränkt wurde. Tränkgasse und Tränkschneise heißen die Wege dorthin. Als Tränksteine werden steinerne Brunnentröge bezeichnet. Tränkkandel (Rehbach) bezieht sich auf eine Zuleitung zu einer Tränke. Die Namen mit dem BT Tränk- und Trink- sind, wie die Belegreihe aus Babenhausen zeigt, nicht immer deutlich zu trennen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Alsfeld-Kuh-Tränke: Alfelder Kuhtränck (Renzendorf)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/156184_alfelder-kuhtraenck> (aufgerufen am 25.11.2025)
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