Schön-Stein: am Schoinstein

Historischer Beleg aus Ober-Seibertenrod  
Gemeinde
Ulrichstein
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schön-Stein

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1585

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 126/1.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Schön

Die meisten Namen gehen eindeutig auf das Adjektiv schön, ahd. scôni, mhd. schoene, schoen zurück, das in älterer Zeit neben ‚schön‘ auch ‚glänzend, hell‘ bedeutet und damit stets das Aussehen von Objekten charakterisiert.

Stein

Die Namen verweisen - in sehr unterschiedlicher Weise - allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. In historischen Belegen zeigt sich öfter Monophthongierung zu /e:/. (1) Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Genutzt und abgebaut werden Steine für Bauzwecke in Steinbrüchen, die meist Steingrube oder Steinkaute genannt werden. Größere natürliche Steinansammlungen, besonders an Hängen, heißen Steinrück(en), Steinritz, Steinrutsche. Steinige Hügel heißen Steinbühl, ein FlN, der oft sehr verschliffen als Steimel u. ä. erscheint. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin. (2) Die zweite große Gruppe der Stein-FlN bezieht sich auf meist einzelne Steine, die als natürliche Erscheinung markant hervortretend oder durch menschliche Tätigkeit aufgestellt und bearbeitet bestimmte Aspekte der bäuerlichen Kultur repräsentieren. Das sind vor allem solche der kommunikativen Orientierung und der Begrenzungen (z. B. die Marksteine), soweit sie nicht als historische Relikte zu verstehen sind wie das Steinmal, die Steinkammer, der heilige Stein oder die langen Steine. (3) Schließlich gibt es die Gruppe der kulturellen Objekte aus Stein wie die Steinstraßen und Steinbrücken u. ä. An Steinfurten wurde das Durchqueren des Gewässers durch Steine ermöglicht.

Südhessisches Flurnamenbuch

Schön

Die meisten Namen gehen eindeutig auf das Adjektiv schön, ahd. scôni, mhd. schœne, schœn zurück, das in älterer Zeit neben ‚schön‘ auch ‚glänzend, hell‘ bedeutet und damit stets das Aussehen von Objekten charakterisiert. Jedoch hat in einigen Fällen vermutlich eine Umdeutung stattgefunden, mehrfach anscheinend aus Schind- (s. d.), so in Alsbach, anscheinend auch in Hirschhorn, Zellhausen. Auffällig dialektal, aber in dieser Hinsicht korrekt, sind die historischen Belege in Sprendlingen 1532.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schön-Stein: am Schoinstein (Ober-Seibertenrod)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/152245_am-schoinstein> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/152245