Schlott-Wiese: IN DEN SCHLOETTICHWIES [schlotts]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Schlott
Im Lemma sind (mindestens) zwei verschiedene Wörter zusammengeflossen: mhd. slâte sw. F. ‚Schilfrohr‘ und mhd. slôte st. F. ‚Schlamm, Lehm‘, die dialektal gekürzt zu -/o/ zusammenfallen konnten. Da Schilfrohr in nassem Gelände wächst, lag auch vom Sachbezug die Vermischung nahe. Die Wörter sind südhess. in diesen Bedeutungen nicht erhalten. Die überlieferten /ɒ/-Formen und die schwach flektierten /en/-Formen deuten auf slâte als namengebend. - Die (umgelauteten?) /e/-Formen sind nicht recht erklärbar, gehören aber offenbar hierher. Auch in Viernheim haften die verbundenen Namen an zusammenhängenden Wiesenstücken an der Weschnitz. Eine Herleitung von sleite (s. Schleide) ist deshalb unwahrscheinlich.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schlott-Wiese: IN DEN SCHLOETTICHWIES (Nieder-Ofleiden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/145482_in-den-schloettichwies> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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