Har-Schwärze: die grosse haerschwertz

Historischer Beleg aus Nieder-Ofleiden  
Gemeinde
Homberg (Ohm)
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Har-Schwärze

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1587

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 178/3.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Har

Hier liegen mehrere namengebende Motive vor: (1) Einige Namen gehören sicher zu ahd. hâro, hâr, mhd. hâr st.N., nhd. Haar ‚Flachs‘ (Linum usitatissimum). Namengebend waren Anbauflächen (Hargarten) von Flachs und Stellen, an denen der Flachs mittels Wasser- oder Tauröste (Harschwärze) weiterbearbeitet wurde. (2) Bei einigen liegt offenbar Umdeutung bzw. Kontrastschreibung von Hor ‚feuchte, sumpfige Stelle‘ (s.d.) vor. (3) Im Einzelfall liegt den Namen die dialektale Form von Heide (s.d.) /ha:r(e)/ zu Grunde, so offenbar in Oberkleen.

Schwärze

Schwärze, ahd. swarzî, mhd. swerze st. F. ‚Schwärze, schwarze Farbe‘, ist Substantivbildung zum Farbadjektiv schwarz (s.d.), und bezieht sich wie dieses in FlN auf schwarze oder dunkle Stellen im Boden bzw. ein dunkelgefärbtes Gewässer. In Harschwärze wird an das ‚Schwärzen‘ des Flachses beim Faulen erinnert.

Südhessisches Flurnamenbuch

Schwärze

Schwärze, ahd. swarzî, mhd. swerze st. F. ‚Schwärze, schwarze Farbe‘, ist Substantivbildung zum Farbadjektiv schwarz (s. d.), und bezieht sich wie dieses in FlN auf schwarze oder dunkle Stellen im Boden. Schwärzofen ist ein sonst nicht belegtes Synonym zu Pechofen (s. d.).

Hessischer Flurnamenatlas

Har

Karte 27

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Har-Schwärze: die grosse haerschwertz (Nieder-Ofleiden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/145342_die-grosse-haerschwertz> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/145342