Brand-Zipfen: vnden am BrandtZipffen

Historischer Beleg aus Höingen  
Gemeinde
Homberg (Ohm)
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Brand-Zipfen

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1587

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 178/2.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Brand

Zu ahd. mhd. brant st. M. ‚Brand‘. Brand heißt vor allem der Ort, wo etwas verbrannt ist oder verbrannt wird. Die Namen können in Zusammenhang mit einer Brandrodung stehen, vereinzelt sind auch EreignisN nicht ausgeschlossen, die an ein unkontrolliertes Feuer erinnern. - Dazu gehört auch der Name des Brandplatzes in Gießen. Der Brandweiher in Cleeberg hingegen diente als Löschteich.

Zipfen

Zu mhd. zipf st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel‘ mit /-en/-Ableitung. Die in Hessen gebräuchliche Form ist das im Inlaut nicht lautverschobene Zippen. Die Namen beziehen sich auf die relative Lage der Grundstücke.

Südhessisches Flurnamenbuch

Brand

Zu ahd. mhd. brant st. M. ‚Brand‘. Brand heißt vor allem der Ort, wo etwas verbrannt ist oder verbrannt wird. Die Namen können im Zusammenhang mit einer Brandrodung stehen, vereinzelt sind auch EreignisN nicht ausgeschlossen, die an ein unkontrolliertes Feuer erinnern. Daneben konnte der FlN Brandacker (Fürth, Klein-Welzheim) wohl auch für schlechten Boden verwendet werden, in dem trockene, sandige Streifen vorkommen1. Brandel (Langenthal) ist wohl eine Kurzform aus Brand-tal; Brandenbruchsweg in Mainflingen, Brandenhecken in Nonrod und Brandenberg in Rod haben die ältere Variante Branden- erhalten, die aus der flektierten Form des Partizips 2 gebrannt (an dem gebrannten Bruch, an der gebrannten Hecke, an dem gebrannten Berg) entstanden ist, so auch der historische Beleg in Neu-Isenburg.

Zipfen

Zu mhd. zipf st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel‘. Die in Hessen gebräuchliche Form ist das im Inlaut nicht lautverschobene Zippe, Zippen. Etymologisch verwandt ist Zapfen, und beide Wörter werden, obwohl nicht völlig gleichbedeutend, in FlN vielfach auf gleiche Sachverhalte bezogen. Neben Zipf tritt noch die Form Zipfel, Zippel, mhd. zipfel st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel; anhängender oder zwischeneingehender Land-, Waldstreifen‘, die ursprünglich eine Diminutivbildung war. Die Belege aus Lengfeld beziehen sich auf ein Waldstück, in dem sich auch die gleichnamige Siedlung Zipfen befindet. Die Zugehörigkeit des Belegs aus Vielbrunn ist nicht sicher. In Rembrücken fällt die fem. Form der Belege auf. Sie gehören aber wohl hierher und nicht zu hess. die Zipp ‚Drossel‘.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Brand-Zipfen: vnden am BrandtZipffen (Höingen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/132772_vnden-am-brandtzipffen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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