Au-Strut: AUSTRUTH [ɑʃdrʊːd]
Weitere Belege
- 1586: in der Awestrudtt [Acker]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 142/1., fol. 148' - 1586: in der Auestrudt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 142/1., fol. 190' - 1586: in der Austrudtt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 142/1., fol. 156 - 1586: in der Awestrudtt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 142/1., fol. 154' - 1586: in der Aystrudtt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 142/1., fol. 154 - 1586: in der Aystrudtt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 142/1., fol. 170 - 1592: in der awstrudt [Acker]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 283/4., fol. 340 - 1592: in der Awe strudt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 283/4., fol. 336' - 1592: in der Aystrudt [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 283/4., fol. 363'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Au
Zu ahd. ouwa, mhd. ouwe st. F. ‚Land am oder im Wasser, feuchter Wiesengrund, Flussinsel‘. Gelegentlich auftretende Graphien <h> und (vereinzelt) <g> sind in der Stellung zwischen zwei Vokalen als Schreibungen für einen Gleitlaut aufzufassen, der zur Ausspracheerleichterung dient. - Die Auzahl in Münster legt schon wegen des GTs Zahl ‚Schwanz‘ (s.d.) die Vermutung nahe, dass der BT Au Ergebnis einer Umdeutung ist. Der Beleg von 1489 lässt offen, ob mit <Auwer> der Auerhahn (s.d.) oder der Auerochse gemeint ist, deren Schwanz das namengebende Motiv bildete. Bei beiden Varianten ist dann allerdings erstaunlich, dass die Diphthongierung /u:/ > /au/ hier schon vollzogen ist.
Strut
Die angeführten Belege gehören zu ahd. struot , mhd. struot, strût st. F. ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete FlN benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer, mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete.
Südhessisches Flurnamenbuch
Au
Zu ahd. ouwa, mhd. ouwe st. F. ‚Land am oder im Wasser, feuchter Wiesengrund, Flussinsel‘. Gelegentlich auftretende Graphien lgg, ,hh und bb sind in der Stellung zwischen zwei Vokalen als Schreibungen für einen Gleitlaut aufzufassen, der zur Ausspracheerleichterung dient. Au- und Aab-Belege stehen öfter nebeneinander; so auch in Bensheim, wo der Au-Name in der Raab-Straße aufgegangen ist
Strut
Alle angeführten Belege gehören mit Sicherheit oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ahd. struot F. ‚Sumpf‘, mhd. struot, strût st. F. ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete FlN benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete. In Südhessen herrscht eine umgelautete Variante mhd. *strüet vor, die - oft früh zu */ʃdriːd/ entrundet - noch in den Diphthongierungsprozess gerät. In diesen Fällen fällt der Name lautlich mit Streit (s. d.) zusammen. Die historischen Belegreihen und die Kompositionstypen erlauben aber meist eine klare Trennung. In anderen Fällen wird zu Stritt gekürzt. Die Strut-Variante erscheint gelegentlich nach dem gleichen Vorgang zu straut diphthongiert und vereinzelt zu /ʃdrɑːd/ weiter monophthongiert (Momart). - Der FlN in Birkert ist wohl Diminutiv.
Hessischer Flurnamenatlas
Strut
Karte 124
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Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Au-Strut: AUSTRUTH (Groß-Felda)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/128110_austruth> (aufgerufen am 25.11.2025)
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