Moos-Strut: vff der moserstruth

Historischer Beleg aus Crainfeld  
Gemeinde
Grebenhain
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Moos-Strut

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1556

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 134/1.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Moos

Zu ahd. mhd. mos st. N. ‚Sumpf, Moor; Moos‘. Die FlN beziehen sich zumeist auf die ältere Bedeutung des Appellativs und verweisen so auf feuchte, sumpfige Landstriche.

Strut

Die angeführten Belege gehören zu ahd. struot , mhd. struot, strût st. F. ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete FlN benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer, mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete.

Südhessisches Flurnamenbuch

Moos

Zu ahd. mhd. mos st. N. ‚Sumpf, Moor; Moos‘. Die FlN beziehen sich zumeist auf die ältere Bedeutung des Appellativs und verweisen so auf feuchte, sumpfige Landstriche. Der Name mosahart/mosehart wird rechts der Mossau lokalisiert, lässt sich aber keiner Gemarkung sicher zuordnen. In den Namen aus Ober-Scharbach und Unter-Schönmattenwag haben sich die Adjektivableitungen moosig und mosicht erhalten. In Auerbach zeigt die Kollektivbildung in den historischen Belegen Dehnungs-tii; in Hirschhorn ist Umdeutung aus Mast möglich. Allerdings weist auch die mündliche Form in Wald-Michelbach unorganisches /t/ im BT auf; das entspricht der im Odenwald üblichen Aussprache.

Strut

Alle angeführten Belege gehören mit Sicherheit oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ahd. struot F. ‚Sumpf‘, mhd. struot, strût st. F. ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete FlN benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete. In Südhessen herrscht eine umgelautete Variante mhd. *strüet vor, die - oft früh zu */ʃdriːd/ entrundet - noch in den Diphthongierungsprozess gerät. In diesen Fällen fällt der Name lautlich mit Streit (s. d.) zusammen. Die historischen Belegreihen und die Kompositionstypen erlauben aber meist eine klare Trennung. In anderen Fällen wird zu Stritt gekürzt. Die Strut-Variante erscheint gelegentlich nach dem gleichen Vorgang zu straut diphthongiert und vereinzelt zu /ʃdrɑːd/ weiter monophthongiert (Momart). - Der FlN in Birkert ist wohl Diminutiv.

Hessischer Flurnamenatlas

Strut

Karte 124

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Moos-Strut: vff der moserstruth (Crainfeld)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/120001_vff-der-moserstruth> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/120001