Schmer-Ofen: AM SCHMEEROFEN [əm 'ʃmiːə,ɔvə]

Rezenter Beleg aus Bieben  
Gemeinde
Grebenau
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schmer-Ofen

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Ofen

Zu ahd. ovan, mhd. oven st. M. ‚Backofen, Schmelzofen‘. Bei Anlagen im Feld handelt es sich oft um Öfen, in denen Ziegel gebrannt wurden.

Schmer

Das heutige dialektale Schmer ‚Fett; Schlamm, Schmutz‘ geht zurück auf ahd. smero, smer, mhd. smer st.N.M. ‚Fett, Schmer‘. In den FlN wird die vorherrschende dialektale Bedeutung ‚Fett‘ namengebend sein und sich auf die Bodenqualität beziehen (vgl. Schmand). Der mündliche Beleg in Ruttershausen weist dialektale Hebung /e:/ > /i:/ auf. In Gießen könnte wegen des Flexions-/s/ aber auch der im Raum historisch belegte FamN Schmer zu Grunde liegen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Ofen

Vielfach ist kaum zu entscheiden, ob der FlN auf einen PN oder das Appellativ ahd. ovan, mhd. oven st. M. ‚Backofen, Schmelzofen‘ zurückführt. Eindeutig sind nur Belege wie Ofenhitzers-, die auf FamN verweisen, und Komposita wie Ofenkaute, die an Schmelzgruben erinnern. Die übrigen Belege können gleichermaßen auf den PN Ofo, Offo oder auf die Existenz von Schmelzöfen bezogen sein.

Schmer

Das heutige dialektale Schmer ‚Fett; Schlamm, Schmutz‘ geht zurück auf ahd. smero, smer, mhd. smer st. N. M. ‚Fett, Schmer‘. In den FlN wird die dialektale Bedeutung ‚Schlamm, Schmutz‘ namengebend sein. Schmerofen in Ober-Ramstadt geht auf eine mündliche Bezeichnung für den Schwärzofen (s. Schwärze) zurück.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schmer-Ofen: AM SCHMEEROFEN (Bieben)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/115722_am-schmeerofen> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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