Kies-Bett: AUF DEM KIESBETT [də 'kisbeːd]
Weitere Belege
- 1703: vf den Kießbeten [Wiese]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 257/2., fol. 141'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Bett
Zu ahd. betti ‚Lager, Bett; Beet‘, mhd. bette, bet st.N. auch ‚Feld-, Gartenbeet‘. Nhd. Bett und Beet gehen daher auf das gleiche Wort zurück und wurden erst in frühnhd. Zeit geschieden. In Bezug auf die Bedeutung ‚Acker-, Gartenbeet‘ tritt in den FlN ausschließlich Bett auf, und zwar -abweichend vom üblichen Gebrauch - mit femininem Genus. Als Plural erscheint gelegentlich /-er/.
Kies
Zu mhd. kis st. M.N. ‚Kies; Erz, Eisenerz‘. Bereits früher bezeugt ist die Ableitung ahd. kisil. Die Namen kennzeichnen die Bodenbeschaffenheit. Dabei wird meist, so in Verbindung mit GT wie -grube oder -kaute, auf den Abbau von Kiesvorkommen verwiesen. Der als Kies bezeichnete steinige Sand oder Quarzkleinschlag wurde z.B. zum Wegebau verwendet. Zahlreiche Belege weisen Senkung /i/ > /e/ auf sowie unorganisches /t/.
Südhessisches Flurnamenbuch
Bett
Zu ahd. betti ‚Lager, Bett; Beet‘, mhd. bette, bet st. N. auch ‚Feld-, Gartenbeet‘. Nhd. Bett und Beet gehen daher auf das gleiche Wort zurück und wurden erst in fnhd. Zeit geschieden. Beide Formen beziehen sich gleichermaßen auf die Bedeutung ‚Acker-, Gartenbeet‘. Sie beziehen sich auf die Nutzung, manchmal auf die Form, so gelegentlich auch für Terrassen, Weinberge und stufenförmige Felder. Die Beet-Variante, die in Südhessen selten ist, ist nicht immer sicher von mhd. bete st. F. ‚Abgabe‘ (s. Bede) zu trennen. Betz Wißen und Betzäcker aus Offenbach am Main sind in Anlehnung an den Namen des Pächters von a. 1481 aus Betten umgedeutet worden
Kies
Zu mhd. kis st. M. N. ‚Kies; Erz, Eisenerz‘. Bereits früher bezeugt ist die Ableitung ahd. kisil. Die Namen kennzeichnen die Bodenbeschaffenheit. Dabei wird meist, so in Verbindung mit GT wie -grube oder -kaute, auf den Abbau von Kiesvorkommen verwiesen. Der als Kies bezeichnete steinige Sand oder Quarzkleinschlag wurde z. B. zum Wegebau verwendet. Vereinzelt können jedoch die unter Käs (s. d.) behandelten Appellative gallorom. *cassinus ‚Eiche‘ oder auch mhd. kes st. N. ‚fester, glatter Boden‘ zu Grunde liegen. Als einziger südhess. Beleg (Webern 1589) enthält kist ein unorganisches -t.
Hessischer Flurnamenatlas
Bett
Karte 49
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kies-Bett: AUF DEM KIESBETT (Bernshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/114932_auf-dem-kiesbett> (aufgerufen am 28.11.2025)
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