Feuer-Hecke: fur der Feürenheck

Historischer Beleg aus Waldaubach  
Gemeinde
Driedorf
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Feuer-Hecke

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1784

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 205.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Feuer

Wegen des durchweg überlieferten fem. Genus ist es schwierig, den Namen an Feuer, mhd. viur, viwer, vieuwer st. N., anzuschließen. Es liegt näher, ahd. fuora, mhd. vuore st. F. in der mitteldt. monophthongierten Form vûre zu Grunde zu legen, das u.a. auch ‚Futter‘ und ‚Fütterungskosten‘ bedeutet und deshalb ein besseres Benennungsmotiv abgibt. Da vûre sprachlich mit der mitteldeutschen Form von viur ‚Feuer‘ zusammenfällt, werden beide dialektal zu Fauer diphthongiert und schriftlich mit <Feuer> verhochdeutscht. Zugleich wird damit die feminine Form des Namens erklärt.

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Südhessisches Flurnamenbuch

Feuer

Zu ahd. fiur, mhd. viur st. N. ‚Feuer‘. Das Benennungsmotiv ist aber vielfach unklar. Die jungen Namen Feuerstein und Feuerkeil deuten auf frühgeschichtliche Fundstücke hin1. Feuerberg und Feueräcker verweisen wohl auf Gebrauch einer Klammerformen handeln, wenn ein Zusammenhang mit regionalen Feuerbräuchen besteht. In Alsbach liegt eine Diphthongierung // > // > /ɑʊ/ vor.

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Feuer-Hecke: fur der Feürenheck (Waldaubach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/104838_fur-der-feuerenheck> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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