
Lützelburg, Burgplateau
Basisdaten
Die Lützelburg befand sich auf einer kleinen bewaldeten Kuppe über der Einmündung des Marbachs in die Lahn, am nördlichen Stadtrand von Marburg. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Bezeichnung «Lützelburg» 1315 nur mehr als Flurname, was darauf hindeutet, dass die Befestigungsanlage bereits zu diesem Zeitpunkt wüst war. Weitere schriftliche Nachrichten zur Befestigungsanlage liegen nicht vor, so dass Errichtungszeitpunkt und Bauherr unbekannt bleiben. Bei der Lützelburg handelte es sich um eine kleine Turmburg mit rundem Wall-Graben-System und unmittelbar nordwestlich davon gelegener Hauptburg. Baureste sind nicht erhalten.
Weitere Namen
Augustenruhe (seit 1815) [Flurname]
Historische Namensformen
- Lucelnburg (1315) [Wyss, UB Deutscher Orden 1 (XII) Nr. 275]
- Lutzillinburg (1334)
- Luczlinburg (1357)
- Lutzelnborg (1374)
Ortstyp
Burg
Lagebezug
Am nördlichen Stadtrand von Marburg gelegen
Lage
Auf einem kleinen bewaldeten Kopf (Gipfelfläche: 18 x 20 m), der sich kegelartig über der Einmündung des Marbachtals in die Lahnniederung erhebt und der im Nordwesten durch einen breiten Sattel mit der höher gelegenen Kirchspitze (Kassenburg) verbunden ist, befinden sich schwache Geländespuren eines ehemaligen Walles, der eine Befestigung vermuten lässt.
Geschichte
Burggeschichte
Bei der Lützelburg handelte es sich vermutlich um eine kleine Gipfelburg, die ähnlich wie die Burgen Caldern und Hollende wahrscheinlich zwischen dem 9. und 11./12. Jahrhundert genutzt wurde. Die Identifizierung der Lützelburg mit der vermuteten gisonischen Vorgängerburg des Marburger Schlosses ist durch Bodenfunde nicht gesichert. Görich vermutet, dass sich die Bezeichnungen «Lützelburg» und «Kassenburg» auf ein- und dieselbe Burganlage, die Lützelburg, beziehen.
Ersterwähnung
1315
Letzterwähnung
um 1374
Abgang
Der Name Lützelburg ist schon im 14. Jahrhundert nur mehr als Flurbezeichnung überliefert (vgl. Kassenburg).
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Görich deutet die Lützelburg als kleine Turmburg mit rundem Wall-Graben-System und unmittelbar nordwestlich davon gelegener Hauptburg.
Erhaltungszustand
Von der Lützelburg haben sich keine sichtbaren Baureste erhalten. Die letzten Relikte wurden vielleicht bei Bauarbeiten für ein Erinnerungsmal im Jahr 1814 eingeebnet. Reste der Wallanlage lassen sich im Westen (11 m x 5 m) deutlich, und im Nordosten schwach erkennen
Grabungen und Funde
Es wurden bisher keine archäologischen Untersuchungen vor Ort durchgeführt. Lesefunde von. Keramik aus dem 12. bis zum 17. Jahrhundert.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Gipfelburg; Turmburg
Nachweise
Literatur
EBIDAT
8098
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lützelburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/9219_luetzelburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/9219
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