Hunburg (Betziesdorf)

Bau / Ersterwähnung 1280/83  
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Gemarkung
Betziesdorf

Basisdaten

Die Hunburg befand sich 1,5 km südsüdwestlich von Betziesdorf, in strategisch günstiger Lage an einem vermuteten Ohmübergang. Über den Errichtungszeitpunkt und den Bauherrn der Hunburg liegen keine Hinweise vor. Möglicherweise wurde die Anlage in der Mitte des 13. Jahrhunderts auf Geheiß Sophies von Brabant zerstört, worauf eine urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1280/83 hindeutet, die die Hunburg als Ruine (mhd. Scala = Scheller) bezeichnet. Bei der Hunburg handelte es sich wahrscheinlich um eine wasserburgartige Befestigungsanlage, in deren Zentrum vermutlich ein turmähnliches Steinhaus stand. Mit Ausnahme eines flach ausgebildeten Erdhügels sind keine sichtbaren Baureste erhalten.

Weitere Namen

Honneburg (Flurname) [um 1720]
Hamburg (Flurname) [1708/10]
Hunburg (Flurname) [1841]

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

6 km nordöstlich von Marburg gelegen

Lage

Gegenüber der Hainmühle auf dem linken Ohmufer an der Grenze der Gemarkungen Betziesdorf und Bürgeln befinden sich die nur noch schwach ausgebildeten Reste (Erdhügel) einer kleinen Burganlage. Die Burg befand sich strategisch günstig an einem vermuteten Ohmübergang des frühen Lahnberge-Höhenwegs in Richtung Burgwald.

Geschichte

Burggeschichte

Wahrscheinlich handelte es sich bei der Hunburg um einen im 13. Jahrhundert zerstörten Adelssitz. Sowohl der Zeitpunkt der Erbauung als auch die Bauherren der Anlage sind unbekannt.

Ersterwähnung

1280/83

Besitzgeschichte

Görich vermutet, dass die von Betziesdorf bis 1280/83 durch die von Kalsmunt mit der als Hunburg bezeichneten Anlage belehnt worden sind und die unmittelbar östlich angrenzende Fläche, Biegen genannt, von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen getragen haben.

Funktion

Bei der Hunburg verlief vermutlich der Ohmübergang des frühen Lahnberge-Höhenwegs in Richtung Burgwald.

Abgang

Die Hunburg scheint bereits 1280/1283 wüst gewesen zu sein, weshalb Knappe eine Zerstörung durch Herzogin Sophie von Brabant um 1250 vermutet.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung

Wahrscheinlich war die Hunburg eine ehemalige wasserburgartige Befestigungsanlage, auf deren hohem, wohl mit einer Ringmauer umgebenem Burghügel ein turmähnliches Steinhaus gestanden hat. Darauf deutet auch die mittelhochdeutsche Bezeichnung Scala aus dem Jahr 1283 hin, die Görich als "Scheller" mit der Bedeutung "Ruine" deutet.

Erhaltungszustand

Erkennbar ist heute ein nur noch flach ausgebildeter Erdhügel als Rest einer früheren Wasserburg, sichtbare Baureste blieben jedoch nicht erhalten. Kolbe zufolge wurden die letzten Steine der Burganlage Ende des 18. Jahrhunderts für eine Kellerbau in der Hainmühle verwendet. Gemäß Knappe soll der früher höhere Hügel im 19. Jahrhundert wegen eines Wegebaus abgetragen worden sein.

Grabungen und Funde

Durch ein Hochwasser der Ohm wurden 1864 im Bereich der Hunburg menschliche Knochen und Eisenteile freigespült.

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Turmburg; Wasserburg

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hunburg (Betziesdorf)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/9180_hunburg-betziesdorf> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/9180

Indizes

Die Lage von Hunburg im Orthofoto