Burg Hunsgeweide

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Rüdigheim

Basisdaten

Burg Hunsgeweide lag 5,5 km südöstlich von Kirchhain an der heutigen Gemarkungsgrenze nach Niederklein. Über Bauherr und Entstehungszeit der Burg liegen keine Hinweise vor. Bei der Anlage des 12. bis 14. Jahrhunderts handelte es sich um eine Wasserburg mit Burghügel. Die bei Ausgrabungsarbeiten freigelegten Mauern des Steinhauses wurden restauriert und leicht aufgemauert. Darüber hinaus sind keine Reste erhalten.

Weitere Namen

Husgeweide (Flurname) Auf dem Husgeweid (Flurname) Teufelskeller (HStAM, Kat. I, Niederklein C8)

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

15 km ostsüdöstlich von Marburg gelegen

Lage

5,5 km südöstlich von Kirchhain befinden sich auf einem kleinen rundlichen Hügel inmitten eines durch zahlreiche Quellen versumpften Talgrundes dicht an der Gemarkungsgrenze nach Niederklein die Reste einer wüsten Wasserburg.

Geschichte

Burggeschichte

Die Anlage wird urkundlich nicht genannt. Nach Kern (S. 143) gehört das durch Grabungen freigelegte "burgartige Steinhaus mit Wall und Graben dem hohen und späten Mittelalter" an. Die zur Anlage gehörende, in den Amöneburger Kellereirechnungen seit 1332 erwähnte Siedlung konnte bisher noch nicht lokalisiert werden (Kern S. 141).

Laufzeit

12. Jahrhundert–vor 1332/33

Abgang

Der Abgangszeitpunkt der Wasserburg ist unbekannt, fällt aber vielleicht vor das Jahr 1332/33.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Ausgrabungen ergaben keinen späteren Umbauten an der Burg.

Baubeschreibung

Auf einem Burghügel liegen Reste eines bis auf die Grundmauern abgetragenen, nahezu quadratischen, innen 5 x 5,7 m großen Steinhauses. In der Westecke befindet sich ein Keller von 2,55 x 2,80 m innerer Weite, zu dem zwei Treppenstufen hinab führen. Dieser Keller enthält einen eingefassten Brunnen von 1 m Tiefe. Der Burghügel ist von einem bis zu 6 m breiten, heute versumpften Wassergraben umgeben, dem auf allen vier Seiten Wälle vorgelagert sind. Der bis zu 1,20 m tiefe Graben wurde durch zwei im Südosten am Hang liegende Quellen mit Wasser gespeist. (Kern S. 141).

Erhaltungszustand

Die Mauern des Steinhauses wurden restauriert und dazu leicht aufgemauert.

Grabungen und Funde

Die Anlage wird im 1926 erstmals in der Literatur erwähnt, seit 1958 näher erforscht (Probegrabung) und 1960 gründlich von A. Schneider ergraben. Dabei traten zahlreiche Kleinfunde wie eine rötlich-schwarze Brandschicht im Keller, Lehmbrocken, Eisenteile, das Bruchstück eines Wetzsteins und zahlreiche Scherben zutage. Zudem fand man in einem Brunnen einen Kugeltopf fand und im Bereich des Grabens eine kleine Tasse. Die freigelegte Keramik ist in die Zeit zwischen 1200 und 1400 zu datieren. Neben Irdenware befand sich auch Dreihäuser Steinzeug im Fundmaterial. Die Scherben setzten sich vor allem aus Schüsselkacheln, aber auch aus Bruchstücken von Kugeltöpfen und Schüsseln zusammen. (Kern S. 141)

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Wasserburg; Turmburg

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Hunsgeweide“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/9115_burg-hunsgeweide> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/9115

Indizes

Hunsgeweide von Südosten IHunsgeweide von Südosten IIHunsgeweide von NordwestenDie Lage von Husgeweide im Orthofoto