
Schloss Neuburg
Basisdaten
Der jüngste Schlossbau in Battenberg, die Neuburg, entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Battenberger Oberforstmeister Karl Johann Philipp Loener von Laurenburg hatte den einfachen Barockbau zunächst finanziert und erhielt die Baukosten später in mehreren Raten vom hessischen Landgrafen zurück. Die Neuburg war gleichzeitig Jagdschloss und Sitz des Oberforstmeisters, später war hier auch das Landgericht untergebracht. Seit 1971 dient es als Stadtverwaltung.
Ortstyp
Schloss
Bezeichnung der Siedlung
- Neuburg zu Battenberg (1771) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 110 Nr. 1553]
Lagebezug
etwa 12 km südwestlich von Frankenberg
Lage
Die Neuburg befindet sich im Norden des historischen Ortskerns von Battenberg und schloss direkt südlich an die Alte Burg an, Battenberg, Hauptstraße 58.
Geschichte
Burggeschichte
Die Neuburg zu Battenberg, neben Kellerburg und Alter Burg der dritte Schlossbau in der Stadt, diente dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt von 1732 bis 1768 als Jagdschloss. Gleichzeitig beherbergte das Gebäude die Wohnung des Oberforstmeisters, von 1824 bis 1832 war hier auch der Landrat untergebracht und seit 1835 der Landrichter. Die Neuburg diente zudem bis 1970 sowohl als Forstamt als auch als Land- bzw. Amtsgericht. 1971 wurde sie Sitz der Stadtverwaltung.
Laufzeit
1732–
Besitzgeschichte
Die Neuburg war im Besitz der hessischen Landgrafen und gehört heute der Stadt Battenberg.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Im Auftrag des hessischen Landgrafen ließ der Oberforstmeisters Karl Johann Philipp Loener von Laurenburg die Neuburg zu Battenberg 1732 erbauen, die Baukosten wurden ihm in den folgenden Jahren zurück erstattet. Um Platz für das Schloss zu schaffen, wurde schon 1727 der ehemalige Burgmannensitz der Herren von Dersch der Herren von Dersch erworben und wenig später vermutlich abgerissen. Seit 1844 liefen Planungen, ein eigenes Landgerichtsgebäude auf dem gelände der Neuburg zu errichten, Baubeginn war 1863. Der Baubestand wurde 2014 saniert.
Baubeschreibung
Die Neuburg ist ein einfacher aber repräsentativer zweigeschossiger Bau des Spätbarock mit Walmdach und zentraler Freitreppe.
Erhaltungszustand
Die Neuburg entspricht in ihrer äußeren Form im wesentlichen dem Originalzustand.
Denkmaltopographie
Die Neuburg wurde laut einer Inschrift in einem Sandstein über der Kellertür Von „Carl Loener von Lauenburg 1732“, dem damaligen Oberforstmeister, erbaut und privat finanziert. Landgraf Ludwig VIII., der die Neuburg bis 1768 regelmäßig als Jagdschloss nutzte, ersetzte dem Oberförster die Baukosten in Höhe von 24000 Gulden im Laufe der folgenden fünf Jahre. Seither wird das Haus als Amtssitz genutzt. 1774 werden Gebäude und Stallungen verpachtet, 1776 Landdragoner einquartiert. Seit den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts wird das Obergeschoss zu Wohnzwecken vermietet. Ab 1835 werden die Gebäude vom Landgericht genutzt, von 1839 bis 1970 als Forstamt. Dem jeweiligen Amtsrichter und Oberforstmeister diente das Gebäude auch als Wohnung. Seit 1971 ist die von der Stadt erworbene Neuburg dann Sitz der Gemeindeverwaltung. Die schon von Weitem die Stadtsilhouette im Nordosten prägende Neuburg ist direkt südlich an das Gelände der ehemaligen Alten Burg angrenzend erbaut worden. Sie öffnet sich nach Süden in einer Gartenanlage, die ebenso wie der Hof von einer Mauer eingeschlossen ist. Sandsteinerne Torpfosten im Nordwesten markieren den Eingang. Beim Hauptgebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen, heute klassizistisch anmutenden Bau, dessen Sockelgeschoss aus rotem Sandstein unterhalb des Hofniveaus liegt, sich aber zum Tal hin über zwei Geschosse erstreckt und dort entsprechend den Obergeschossen verputzt ist. Die regelmäßige, neunachsige Fassade, die mit hochrechtigen Fenstern mit Klappläden versehen ist und von einem Walmdach abgeschlossen wird, ist vom Hof aus über eine breite Freitreppe erschlossen. Rechts des Gebäudes befindet sich ein eingeschossiger Zwischenbau, an den im 19. Jahrhundert spitzwinklig eine massiv gemauerte Wagenscheune mit halb abgewalmtem Satteldach und schmalem Zwerchhaus als Ladeluke angesetzt wurde. Links des Haupthauses befindet sich eine über drei Tore verügende, eingeschossige Wagenremise aus Fachwerk. Die Fachwerkkonstruktion ist durch weit gespreizte Streben mit langen Kopfbändern ausgesteift und von einem Satteldach mit Halbwalmen abgeschlossen. Nordöstlich der Wagenremise befand sich ursprünglich ein weiteres Gebäude, dass sich nur noch durch Relikte des Sockels abzeichnet. DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen
Burgtyp
Bautyp
Schloss; Herrenhaus
Rechtstyp
Amtssitz
Funktionstyp
Jagdschloss; Amtssitz
Nachweise
Quellen
- Lageplan der Neuburg zu Battenberg (1800), Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand P 11 Nr. 239
- Lageplan der Neuburg zu Battenberg (1800), Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand P 11 Nr. 240
- Neuburg zu Battenberg (1822-1866), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 110 Nr. 2239 und Nr. 2240
- Bauliche Unterhaltung der Neuburg zu Battenberg (1828-1866), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 111 g Nr. 682
- Grund- und Aufriss des neuen Landgerichtsgebäudes in der Neuburg zu Battenberg (1845), Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand P 11 Nr. 241
- Lageplan und Grundrisse des Rentamtsgebäudes mit Amtsgerichtsräumen und Forstmeisterwohnung auf der Neuburg zu Battenberg (1863), Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand P 11 Nr. 16854/1-2
- Verkauf des ehem. Burghauses der v. Dersch zu Battenberg (1727) [HStAM Bestand Urk. 82 Nr. 43]
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Hessischer Städteatlas
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Neuburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7684_schloss-neuburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7684
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