
Die Lage von Falkenberg (Schloss) im Orthofoto
Basisdaten
Das Schloss, die sog. Unterburg, befindet sich am südöstlichen Ortsrand von Falkenberg auf einer Hofanlage. Errichtet wurde der Schlossbau zwischen 1513 und 1516 im Auftrag des letzten Herren von Hebel. Es ersetzte die nahe gelegene Oberburg, die nun dem Verfall überlassen wurde. Als Erben der von Hebel gelangten die von Falkenberg in den Besitz des Schlosses, das sie 1560 und schließlich die Landgrafen von Hessen-Kassel von 1613 bis 1616 ausbauten und befestigten. Bei dem Schlossbau handelt es sich um eine mehrflügelige Anlage in Fachwerkbauweise unter Krüppelwalmdach samt einem rechteckigen, siebenstöckigen Steinturm. Nachdem die Unterburg 1640 und 1762 infolge kriegerischer Auseinandersetzung und 1771 durch einen Brand stark beschädigt wurde, erfolgten jeweils umfangreiche Erneuerungsarbeiten. Neben den Schlossbauten sind Reste der Bastionen von 1560 sowie Teile des früheren Wassergrabens im nordöstlichen Bereich der Anlage erhalten.
Weitere Namen
Unterburg
Historische Namensformen
- von Falckenpergk (1527)
- Falgkenberg (1527)
Ortstyp
Schloss
Bezeichnung der Siedlung
- Vnderburgk (1521)
- Haus (1609)
- Schloß (1613)
Lagebezug
4 km nördlich von Homberg (Efze) gelegen
Lage
Der Schlossbau befindet sich am südöstlichen Ortsrand von Falkenberg auf einer Hofanlage.
Geschichte
Burggeschichte
Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Schlossanlage und der Ort Falkenberg 1640 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt.
Laufzeit
1513–
Besitzgeschichte
Im Jahr 1575/85 haben die von Falkenberg Schloss Falkenberg als hessisches Lehen inne. Mit dem Aussterben der von Falkenberg 1613 erfolgt der Heimfall des Schlosses an Hessen. 1616 schenkt Landgraf Moritz Schloss Falkenberg seiner Gattin Juliane, von deren Sohn Moritz es nach seinem Tod 1633 an Hessen-Rotenburg kommt. 1828 verkauft der letzte Hessen-Rotenburger das Schloss an den Ober-Forstmeister Ernst von Blumenstein. 1872 befindet sich die Anlage im Besitz von J. G. von Alvensleben, 1899 von Justizrat Renner (Kassel), 1900 von Wilde und 1901 von Dr. Hilberg (Berlin). Die Eigentümer im Jahr 1910 sind Gräfin Isenburg (Birstein), Dr. Lippolde (Hannoversche Landesbank) und ein Freiherr von Droste-Hülshoff. Im Jahr 1919 gehört Schloss Falkenberg Geheimrat von Oswald (Burgwedel), ab 1933 schließlich Oskar Henschel und seiner Mutter, Baronin von Radowitz, die es 1960 an die Siedlungsgesellschaft Hessische Heimat veräußern.1967/68 kommt es auf dem Schlossgelände zur Errichtung von 2 Vollbauernstellen, während der Schlossbau an den Hotelier H. Hauchwitz geht, der hier ein Hotel einrichtet.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Unterburg wurde bereits 1560 sowie zwischen 1613 und 1616 erweitert. Nachdem die Unterburg 1640 und 1762 infolge kriegerischer Auseinandersetzung und 1771 durch einen Brand stark beschädigt wurde, erfolgten jeweils umfangreiche Erneuerungsarbeiten. 1775/78 wurde die Anlage mit einem stattlichen Fachwerkbau weiter ausgebaut. Abermalige Renovationen in größerem Umfang realisierte man in den Jahren 1924/25. 1967 schließlich erfolgte die Umwandlung der Unterburg in ein Hotel.
Baubeschreibung
Bei dem Schlossbau handelt es sich um eine mehrflügelige Anlage auf unregelmäßigem Grundriss mit massivem Erdgeschoss, zwei Obergeschossen in Fachwerkbauweise (Streben mit Kopfknaggen) und Krüppelwalmdach sowie einem rechteckigen, siebenstöckigen Steinturm. Der ursprünglich freistehende Hauptflügel besitzt Abmessungen von 27 m Länge und 12 m Breite. An dessen Nordfassade schließt sich ein nach Osten abknickender Nebenflügel (Grundfläche 12x12 m) an. An der Südseite des Hauptflügels befindet sich zudem ein Seitenrisalit. Darüber hinaus ist dem Hauptflügel an seiner Westfassade ein dreigeschossiger Anbau (Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert) von 7 m Breite mit Fachwerkgiebel vorgelagert. Nördlich dieses Anbaus steht der siebengeschossige, nach oben konisch zulaufende Steinturm (um 1560) auf rechteckigem Grundriss mit zwei Wappensteinen von Landgraf Moritz und seiner Gemahlin Juliane von Nassau-Dillenburg in Rollwerkornamentik. Westlich des Hauptflügels befindet sich ein kleiner Landschaftspark mit Teichanlage und Brunnen. Südlich und östlich des Schlosshofes liegen die Wirtschaftsbauten des früheren Gutshofes.
Erhaltungszustand
Neben den Schlossbauten blieben Reste der 1560 angelegten Bastionen sowie Teile des früheren Wassergrabens im nordöstlichen Bereich der Anlage erhalten.
Burgtyp
Bautyp
Herrenhaus; Schloss
Funktionstyp
Adelssitz; Herrensitz
Nachweise
Literatur
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 228
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 78-79
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 89-90
- Landau, Hessische Ritterburgen, Bd. 3, S. 38-100
- Sieburg, Burg und Schloss Falkenberg, in: Jahrbuch Schwalm-Eder-Kreis 13 (1987), S. 39-41
- Waldeck, Schloss Falkenberg, in: Jahrbuch Schwalm-Eder-Kreis 8 (1982), S. 65-66
EBIDAT
8006
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Falkenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7681_schloss-falkenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7681