Schloss Dillich

Bau / Ersterwähnung 1361  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Dillich

Basisdaten

Schloss Dillich liegt am nordwestlichen Ortsrand von Dillich. Erbaut wurde die Schlossanlage bereits 1361 durch einen Zweig der Familie von Dalwigk an der Stelle einer früheren Wasserburg. Zwischen 1575 und 1591 ließen die von Dalwigk das Schloss zu einem dreigeschossigen Rechteckbau mit polygonalem Treppenturm umgestalten. Im Zeitraum zwischen 1680 und 1730 erfolgte der Wiederaufbau des Schlosses in veränderten Formen, nachdem es im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt worden. Bis zum Jahr 1858 befand sich Schloss Dillich im Besitz der von Dalwigk.Von 1906 bis 1908 wurde die Schlossanlage im Stil des Historismus umgebaut. Auch heute steht es in privatem Besitz und wird bewohnt.

Weitere Namen

Burg Dillich

Ortstyp

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

9 km westsüdwestlich von Homberg (Efze) gelegen

Lage

Am nordwestlichen Ortsrand von Dillich befindet sich ein Schlossbau an der Stelle der früheren Wasserburg.

Geschichte

Ersterwähnung

1361

Besitzgeschichte

Im Jahr 1335 wird der Ort, der zuvor dem Mainzer Stephansstift gehörte, den Landgrafen von Hessen als Lehen übergeben. Diese belehnten ihrerseits die Herren von Dalwigk mit Dillich, die schon 1318 das Gerichtsamt in Dillich als Lehnsleute der hessischen Landgrafen bekleideten. Bis zum Jahr 1858 befindet sich der Schlossbau im Besitz der Herren von Dalwigk.

Adel

Herren von Dalwigk

Funktion

Seit 2017 wird das Schloss als buddhistische Ausbildungsstätte genutzt.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Der Schlossbau in Dillich wurde im Jahre 1361 am Standort einer vormaligen Wasserburg errichtet. Zwischen 1575 und 1591 bauten die von Dalwigk das Schloss zu einem dreigeschossigen Rechteckbau samt polygonalem Treppenturm an der östlichen Langseite aus. Nachdem es im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, erfolgte von 1680 bis 1730 ein Wiederaufbau des Schlosses in veränderter Form. Im Zeitraum zwischen 1906 und 1908 wurde die Schlossanlage von dem Marburger Architekten August Dauber in historisierendem Stil innen wie außen grundlegend umgestaltet.

Baubeschreibung

Bei der kleinen Schlossanlage handelt es sich um einen dreigeschossiger Bruchsteinbau auf rechteckigem Grundriss mit Eckquaderungen. An der Ostseite des Schlossbaus befindet sich der polygonale Treppenturm, an der Westseite ein seitlicher Vorbau und eine eingeschossige Halle. Der Vorbau neben dem Risalit schließt mit einem Balkon vor dem Dachgeschoss an, unter der Brüstung findet sich eine Inschrift: ERNEVERT 1905 DURCH ARCHITEKT AVGVST DAVBER. Diese Erneuerungsmaßnahmen betreffen den äußeren wie den inneren Bereich der Schlossanlage. Wesentlicher Bestandteil des ursprünglichen Gebäudes war vermutlich das durch Treppenturm und Risalit ergänzte Rechteck, jedoch nicht der am Risalit liegende Treppenvorbau, auch nicht die dem Erdgeschoss vorgesetzte Halle. Sowohl der Aufsatz des Treppenturms als auch der Giebel stammen aus den Jahren 1905/06. Auch die Fenster wurden im Jahr 1906 einer teilweisen Erneuerung unterzogen, aber an die vorhandenen Renaissancefenster angelehnt.
Der Eingang in den Treppenturm ist rundbogig gestaltet und mit Karnies und Fase profiliert, der Portalscheitel ist mit Steinmetzzeichen verziert. Links des Treppenturms sind in alle Geschosse Vierfenster-Gruppen eingesetzt, im Erdgeschoss mit Falz und Kehle profiliert sowie mit Steinmetzzeichen (wie am Portal) versehen. Darüber liegt ein barocker Wappenstein der von Dalwigk mit zwei Löwen als Wappenhalter. Rechts des Treppenturms befindet sich ein neuer, aus dem Jahr 1906 stammender Eingang mit kleiner Vorhalle, daneben findet sich ein rundbogiges Kellerportal samt Inschriftrest und Jahreszahl „ANNO 1575”. Auf der rechten Seite folgen im Erdgeschoss zwei Gruppen gekuppelter fast quadratischer Zwillingsfenster, die am Sturz Inschriften aufweisen, die durch Eisengitter teilweise verdeckt sind (links: ALLEIN GOT DIE ECHR JOHAN VON .. -ZV GOT IST MEIN ZVFLVCHT ..; rechts: Doppelwappen Dalwigk und Schwertzell sowie Inschriftrest). Im 1. Obergeschoss befindet sich über dem Eingang von 1906 eine dreiteilige Fenstergruppe, deren Fenster mit Falz und Kehle profiliert sind. Über dem rechten dieser Fenster befindet sich ein weiteres Doppelwappen sowie Steinmetzzeichen an den Gewänden (wie am Portal). Am Südgiebel ist ein Erker aus dem 1906 angebracht, die Fenstergewände datieren zum Teil auf das 16. Jahrhundert.

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg; Wasserburg; Schloss

Funktionstyp

Adelssitz; Herrensitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schloss Dillich“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7617_schloss-dillich> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7617

Indizes

Die Lage von Dillich (Burg, Schloss) im Orthofoto