Schloss Eschwege

Bau / Ersterwähnung 974  
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Gemarkung
Eschwege

Basisdaten

Bereits im 10. Jahrhundert wird in Eschwege eine befestigte Anlage als Königshof der Ottonen errichtet. Vermutlich wird auf diesem Gelände im 11. Jahrhundert das Cyriakusstift erbaut. Ende des 14. Jahrhundert legt der hessische Landgraf in der Stadt zur Sicherung seines Besitzes eine Burg an, die später zum Schloss ausgebaut und durch die Nebenlinie Hessen-Rotenburg als Residenz genutzt wird. Heute befindet sich darin die Kreisverwaltung.

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg; Schloss

Lagebezug

Am Nordwestrand der Altstadt von Eschwege gelegen (Schlossplatz 1)

Lage

Das Schloss liegt oberhalb der Werra im Nordwesten der Stadt.

Geschichte

Burggeschichte

Kaiser Otto II. schenkt seiner Frau, der griechischen Prinzessin Theophanu, 974 einen Königshof zu Eskiniuuach, dem heutigen Eschwege. 994 geht es in den Besitz ihrer Tochter, der Äbtissin von Gandersheim über, die vermutlich hier das Cyriakusstift gründet.
Der hessisch-thüringische Erbfolgekrieg tobt auch um Eschwege, das 1250 besetzt wird. 1264 fällt die Stadt durch den Friedensvertrag an Heinrich I., Landgraf von Hessen. Dieser erhält sie 1292 zusammen mit der Boyneburg als Reichslehen übertragen. Der Landgraf wird damit durch König Adolf von Nassau in den Reichsfürstenstand erhoben. Die Stadt sucht Unterstützung bei den Landgrafen von Thüringen gegen Steueransprüche der Hessen und stellt ihnen für den Ausbau einer Schutzburg 1386 Platz am Honer Tor zur Verfügung. Burgmannen aus dem niederen Adel der Region verteidigen diese Niederlaassung der Thüringer. Endgültig kommen Stadt und Burg 1433 an die hessischen Landgrafen.
1562 beginnt Landgraf Philipp mit dem Umbau der Burg zu einem Schloss. Die Baumaßnahmen werden unter seinen Nachfolgern Landgraf Wilhelm IV.und Landgraf Moritz fortgeführt und ist zeitweise Residenz der Landgrafen von Hessen-Rotenburg.
Im 30jährigen Krieg werden Schloss und Stadt stark verwüstet, nach dem Frieden wieder hergestellt. Eine Nebenlinie der Landgrafen von Hessen residiert bis 1755 im Schloss. Heute wird es durch die Kreisverwaltung genutzt.

Ersterwähnung

974

Besitzgeschichte

1386 Balthasar von Meißen, Landgraf von Thüringen
1433 Landgrafschaft Hessen
1627 (1632) gehören Eschwege und die Burg zur Rotenburger Quart, den Söhnen und Agnaten aus der zweiten Ehe Landgrafs Moritz von Hessen-Kassel
1713 fällt das Schloss an die Linie Hessen-Rheinfels-Wanfried

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Mit dem Bau der Burg als Sicherungsanlage wurde 1386 begonnen. Im 15. und 16. Jahrhundert werden zwei Treppentürme und ein Erker an der Ostseite hinzugefügt. Seit 1581 wurden unter Landgraf Wilhelm IV. der Nord- und Westflügel mit Renaissancegiebeln ausgeschmückt. Das Schloss erhielt eine Gartenanlage. Seit 1821 werden die Gebäude durch die Kreisverwaltung genutzt. Der Kreis lässt 1927 und 1961-64 große Renovierungen durchführen.

Baubeschreibung

Die stattliche Dreiflügeanlage des Schlosses ist durch mehrfachen Umbau im 16. -18. Jahrhundert aus einer Burg des 14. Jahrhunderts entstanden. Von dieser blieben nur Mauerteile und Fundamente erhalten, auch die früheren Wallanlagen wurden eingeebnet.

Denkmaltopographie

DenkXweb Ehemaliges Landgrafenschloss

Burgtyp

Bautyp

Niederungsburg

Rechtstyp

Pfalz; Residenz; Landesburg

Funktionstyp

Residenz; Stadtburg

Nachweise

Literatur

GND-Nummer

EBIDAT

8025

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schloss Eschwege“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7598_schloss-eschwege> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7598

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