Burg Lichtenau

Die Lage von Hessisch Lichtenau (Stadtburg) im Orthofoto
Basisdaten
Nur für die kurze Zeit von rund 30 Jahren unterhalten die Landgrafen von Hessen in der Stadt Lichtenau eine Burg. Auf den Fundamenten des 1413 bereits abgerissenen Gebäudes wird im 16. Jahrhundert ein Hof durch die Familie von Meisenbug errichtet. Diese dienten den hessischen Landgrafen als Hofmeister und Räte.
Weitere Namen
Junkerhof
Meisenbugscher Hof
Historische Namensformen
- hus, stad und sloz [...] Lichtinouwe (1330) [Landgrafen-Regesten online Nr. 867]
- Bestätigung des Abrisses einer Burg (16.10.1414) [Landgrafen-Regesten online Nr. 2846]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
Hessisch Lichtenau, Burgstraße 38
Lage
Die Burg lag im Südwesten der Altstadt von Hessisch Lichtenau, westlich neben dem Obertor. Hessisch Lichtenau, Burgstraße 38
Geschichte
Burggeschichte
Mit der Gründung der Stadt Lichtenau durch den Landgrafen von Hessen 1289 ist vermutlich auch der Bau einer Burg verbunden. Sie wird bereits 1414 wieder abgerissen. Auf dem Gelände errichten die Herren von Meysenbug, die als Burgmannen der hessischen Landgrafen im Ort residieren, den sog. Junkerhof.
Ersterwähnung
1385-1387
Laufzeit
–1413
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Ende des 14. Jahrhunderts durch die Landgrafen von Hessen errichtete Stadtburg wird bereits 1413 abgebrochen. An ihrer Stelle wird 1536 der sog. Meisenbugsche Hof gebaut. 1707 und 1811 wird das Herrenhaus umgestaltet, dabei werden spätmittelalterliche Bauteile genutzt (Inschrift an spätgotischem Fenster und Türsturz 1536). Zwei Wappensteine verweisen auf die Familie von Meisenbug.
Baubeschreibung
Über das Aussehen der Burg ist aufgrund fehlender Schriftquellen und der Überbauung durch den Junkernhof nichts bekannt.
Für den Bau des bis heute vorhandenen Burgmannensitzes wurden spätmittelalterliche Bauteile genutzt. So finden sich von dieser Bauphase eine vermauerte Fensterlaibung an der Giebelseite des Hauses mit der Jahresangabe 1536. 1707 und 1811 wurde das Gebäude grundlegend umgebaut. Ein Fachwerkgeschoss mit Mansardendach wurde auf das aus massiven Steinen bestehende Untergeschoss gesetzt. Neben dem Herrenhaus stehen Wirtschaftsgebäude, die um 1900 entstanden sind.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Stadtburg
Rechtstyp
Ministerialensitz; Landesburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 411-413
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 53
- Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Heft 1, Kreis Witzenhausen, bearb. von Waldemar Küther, Marburg 1973, S. 64-66
- Georg Heyner, Der Junkernhof, in: 700 Jahre Hessisch Lichtenau 1289 - 1989, S. 66 f.
EBIDAT
8035
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Hessischer Städteatlas
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Lichtenau“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7590_burg-lichtenau> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7590