Basisdaten
Reste der kleinen Wasserburg in Esbeck sind kaum erhalten. Die Burg entstand vermutlich im 14. Jahrhundert, möglicherweise als Gegenburg der Waldecker Grafen gegen die Burg Canstein, die im Auftrag des Erzbischofs von Köln erbaut worden war. Im Jahre 1370 verkauften die Waldecker die Hälfte der Burg an den hessischen Landgrafen und schlossen gleichzeitig ein Bündnis mit ihm, um die nun gemeinsame Burg besonders gegen Angriffe des Kölner Erzbischofs zu schützen. Anfang des 16. Jahrhunderts war die Burg verfallen und die Waldecker Grafen übereigneten sie dem Kloster Bredelar.
Weitere Namen
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- castrum in Esbeck situm (1350) [Emde, Burg Esbeck, Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 85 Nr. 5344 (mit falscher Datierung)]
- im Dorf Esbeck unterhalb der Burg (1350) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 169, Nr. 291]
- Burg Esbeck (1350, 1370, 1372, 1412, 1431) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 115/01 Nr. 597]
- Burg tzu Esbecke (1370) [Emde, Burg Esbeck, Landgrafen-Regesten online Nr. 16026]
- syn Huss und sin Sloez Esbike (1372) [Emde, Burg Esbeck, Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 85 Nr. 3561]
- Burglehn zu Esbeck (1451) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 85 Nr. 5895]
- gelegen zu Esbeck bei dem Dyke (1485) [Urkunden Kloster Bredelar, Nr. 690]
- Esbeck mit der Borgstätte, der Dyck genannt (1526) [Urkunden Kloster Bredelar, Nr. 925]
- die Burgstätte (1582) [Urkunden Kloster Bredelar, Nr. 1226]
Lagebezug
gut 12 km nordnordwestlich von Korbach
Lage
Die Wasserburg lag etwa 500 Meter südwestlich der Esbecker Kirche nahe der waldeckischen Grenze.
Geschichte
Burggeschichte
Einige Jahre vor der ersten Erwähnung der Burg Esbeck hatte der Kölner Erzbischof die Brüder von Pappenheim 1342 beauftragt, die Burg Canstein zu errichten. Möglicherweise bauten die Herren von Eschenberg daraufhin im Auftrag der Grafen von Waldeck die Burg in Esbeck, denn die eigentliche Gegenburg Grimmenstein musste schon 1343 wieder abgebrochen werden.
Ersterwähnung
1350
Letzterwähnung
1526
Laufzeit
14. Jahrhundert–16. Jahrhundert
Besitzgeschichte
Im Jahre 1350 werden Sander der Ältere von Eschenberg, sowie die Brüder Sander der Junge, Ulrich und Werner von Escheberg als Besitzer der Burg Esbeck genannt, die sie als Lehen von Graf Otto von Waldeck besaßen. 1370 verkaufte Graf Heinrich VI. von Waldeck die Hälfte der Burg an Landgraf Hermann II. von Hessen, mit der anderen Hälfte belehnte er spätestens 1372 Heinrich de Fischer von Padberg. Etwa 1417 ging das Esbecker Lehen an die Herren von Brunharsen, 1451 an Heinrich von Immenhausen. Im Jahre 1526 überließen die Waldecker Grafen die Burgstätte in Esbeck dem Kloster Bredelar.
Abgang
Die Burg ist vor 1526 zerstört oder aufgegeben worden, denn als die Grafen von Waldeck in diesem Jahr dem Kloster Bredelar Güter in Esbeck übergaben, ist nur noch von der Burgstätte die Rede.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Es ist nicht bekannt, wann die Burg von wem erbaut wurde - möglicherweise nach 1343 durch die Herren von Eschenberg im Auftrag der Grafen von Waldeck.
Erhaltungszustand
Die Gräben der Burg sind im Gelände noch erkennbar, zudem finden sich noch Mauerreste von zwei Gebäuden.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg; Herrenhaus
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Emde, Burg Esbeck
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 114 f.
- Franz Stute, Das ehemalige Kirchdorf Esbeck zwischen Giershagen und Adorf, in: Westfälische Zeitschrift 126/127 (1976/77) S. 229-258 (online)
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Esbeck“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7513_burg-esbeck> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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