
Burg Burguffeln
Basisdaten
Die ehemalige Burg in Burguffeln war der Stammsitz der Familie von Uffeln. Der von einer Mauer umgebene Wohnturm existiert nicht mehr, überdauert haben Bauten auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg: die Kirche, das Herrenhaus des 16. Jahrhunderts, das Pächterhaus aus dem 18. Jahrhundert und mehrere Wirtschaftsbauten. Das Hofgut ist heute Staatsdomäne, das ehemalige Herrenhaus und das frühere Brauhaus beherbergen heute die von der Baunataler Diakonie Kassel betriebenen Grebensteiner Wohnstätten.
Weitere Namen
Ostuffeln
Historische Namensformen
- die Kemnade zu Ostuffeln (1450) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 49 Nr. 4143]
- Burguffeln (1513) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 33 Nr. 14]
- Kemenade und Burgseß (1554) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand S Nr. 338, zitiert bei Vesper, Beiträge]
- des Lehnguts der von Uffeln zu Burguffeln (1750/52) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 17 c Nr. 5814]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
knapp 8,5 km südsüdöstlich von Hofgeismar
Lage
Die Burg lag nordwestlich der Kirche.
Geschichte
Burggeschichte
Der Wohnturm genutzt als Kemenate in Burguffeln wurde möglicherweise von Ritter Ludolf Groppe von Gudenberg erbaut, der hier Land als Mainzer Lehen besaß. 1358 versetzten die Groppe ihren Burgsitz an Hermann von Uffeln und die Burg wurde zum Stammsitz der Herren von Uffeln. Spätestens seit 1450 erhielten diese die Burg von den hessischen Landgrafen zu Lehen. Sie errichteten im 16. Jahrhundert ein repräsentatives steinernes Herrenhaus im Renaissancestil. 1750/52 übertrugen sie ihren Besitz in Burguffeln an den späteren Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel. Die mittelalterlichen Burgbauten sind vermutlich Mitte des 18. Jahrhunderts abgetragen worden und wurden im 19. Jahrhundert in eine große Hofanlage umgestaltet zu der ein Park im Stil eines englischen Landschaftsgarten gehört.
Das Gut ist heute Staatsdomäne.
Ersterwähnung
1450
Adel
Herren von Uffeln
Sonstiges
Im Salbuch von Stadt und Amt Grebenstein und der Stadt Immenhausen von 1455 ist eine Wüstung Uffeln gelegen hinter der Burg verzeichnet (HStAM Bestand S Nr. 336)
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Auf dem ehemaligen vorburgartigen Gelände steht eine Kapelle, die im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammt. Sie war ursprünglich die Burgkapelle und wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet. Eine steinerne Kemenate ist vermutlich um die Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut worden. Das Herrenhaus entstand im 16., Pächterwohnhaus und Wirtschaftsgebäude im 18. Jahrhundert.
Baubeschreibung
Die kleine Hauptburg lag im Nordwesten des heutigen Hofes. Der mittelalterliche Wohnturm war von einer viereckigen Mauer umgeben, die zwei runde Ecktürme besaß (im Nord- und im Südosten). Die Burgkapelle steht südwestlich der verschwundenen Hauptburg, südlich schließt sich das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert an, ein zweiflügeliger, zweistöckiger Massivbau mit Walmdach (Fräuleinhaus). Zur Burganlage gehören jüngere Wohn- und Wirtschaftsbauten.
Erhaltungszustand
Reste der mittelalterlichen Burg existieren kaum noch, lediglich an Süd- und Westseite finden sich noch mittelalterliche Mauern.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Hofgut
Rechtstyp
Lehnsburg; Stammsitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 143 f.
- Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. I, S. 164, 170 f.
- Günther, Territorialgeschichte, bes. S. 114 ff.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 13
- Willi Vesper, Beiträge zur Geschichte des Dorfes Burguffeln, in: Heimatjahrbuch für den Kreis Hofgeismar 18 (1956), S. 79-83
- Fellinger, Burguffeln
- Wiegand, Herren von Uffeln
EBIDAT
7930
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Burguffeln“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7507_burg-burguffeln> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7507
Indizes




