Basisdaten
Aus der Wasserburg Elmarshausen ist nach dem Verfall der gleichnamigen Siedlung ein Renaissanceschloss hervor gegangen. Vermutlich wurde 1534 mit dem Ausbau des Schlosses durch Hermann von der Malsburg begonnen, 1742 die Burgkapelle neu ausgestaltet, andere Gebäudeteile im Barockstil verändert. Auch noch heute befindet sich das Schloss im Besitz der Familie von Malsberg.
Weitere Namen
Schloss Elmarshausen
Wasserburg Elmarshausen
Malsburgisches Schloss
Historische Namensformen
- zu Elmarshausen eine Wohnung (1442) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 127 Nr. 85]
Ortstyp
Burg; Schloss
Lage
2,4 km nordöstlich von Wolfhagen an der Erpe gelegen.
Geschichte
Burggeschichte
Das Dorf Elmarshausen war zunächst Besitz der Grafen von Everstein, nach deren Aussterben 1408 gehörten es den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg. Bereits im 14. Jahrhundert wurden die Herren von Gudenberg von den Herzögen damit belehnt. 1350 ist die Fertigstellung einer Burgkapelle belegt. Die von Gudenberg begannen um 1442 nach dem Wüstfallen des Dorfes bzw. dem allmählichen Erwerb der Bauerngüter in Elmarshausen mit dem Bau einer Wasserburg, die erst nach 1471 fertiggestellt wurde.
Heinrich von Gudensberg hatte den Besitz schon 1452 als Lehen des Herzogs von Braunschweig erhalten. Das Gut wurde dann 1515 von Hermann von der Malsburg, dem Hof- und Landmarschall Landgraf Philipps von Hessen, erworben. Endgültig erhielt er es als braunschweigisches Lehen aber erst 1534 nach dem Aussterben der Gudensberger Linie mit Eberhard IV.
1534 begann Hermann von der Malsburg einen großzügigen Umbau, den er im Stil der Weserrenaissance vornahm. Die Vollendung erfolgte allerdings erst unter seinem Sohn Christoph bis 1563. 1742 und um 1800 fanden verschiedene Umbauarbeiten, 1881 und 1909 fanden Instandsetzungen statt. Weitere Restaurierungen innen und außen wurden 1966 sowie zwischen 1979 und 1984 durchgeführt.
Laufzeit
1442–
Adel
Herren von Gudenberg
Herren von Malsberg
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Der stattliche, ursprünglich dreiflüglige Schlossbau ging aus einer Wasserburg hervor. Dabei besteht der Südflügel des quadratischen Bauwerks, welcher mit einem Innenhof aus dem 16./18. Jahrhundert versehen ist, im Kern noch aus dem alten Hauptgebäude der Burg aus dem 15. Jahrhundert. Gleiches gilt für die weitgehend noch erhaltenen Wassergräben. Insgesamt nimmt das Schloss eine Fläche von 40 x 36 m ein.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg; Schloss
Rechtstyp
Lehnsburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 983f.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 25
- Reimer, Hist. Ortslexikon, S. 116-117
- Großmann, Renaissance-Schlösser in Hessen, 2010
- Ganßauge, Das Schloß Elmarshausen, in: Hessische Heimat 16 (1966), Heft 1, S. 4-10
- Görlich, Wasserschloß Elmarshausen, in: Hessische Heimat. Aus Natur und Geschichte (1972), Nr. 7, S. 25-27
EBIDAT
7910
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Elmarshausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7503_burg-elmarshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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