Burg Ludwigseck

Bau / Ersterwähnung 1416  
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Gemarkung
Ersrode

Basisdaten

Um 1400 ließ der hessische Landgraf Ludwig I. eine Burg in dem Waldgebiet zwischen Rotenburg und Hersfeld nahe dem Dorf Ersrode errichten. Die Burg sollte die hessischen Besitzungen vor Angriffen in den häufig tobenden Fehden zwischen dem Regionaladel und den Abteien Fulda und Hersfeld sichern. Seit 1432 war die Burg Lehen der Familie von Riedesel, ab 1486 bewohnte die hessische Landgräfin Mechthild die Anlage als Witwensitz. Nach ihrem Tod 1495 übernahmen die Riedesel die Burg und ließen sie Ende des 16. Jahrhunderts zu einem Schloss im Renaissancestil ausbauen. Im 19. Jahrhundert erneuerte die Familie Riedesel den gesamten Baubestand und das Schloß erhielt sein heutiges Aussehen. Seit den 1980er Jahren ist es im Besitz der Familie von Gilsa, die es privat nutzt.

Weitere Namen

Schloss Ludwigseck

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg; Schloss

Lagebezug

11 km südwestlich von Rotenburg an der Fulda

Lage

Auf einer Basaltkuppe inmitten eines großen Waldgebietes unweit des Ortes Ersrode gelegen; ungefähr 3 km nordnordöstlich von Ersrode.

Geschichte

Burggeschichte

Der hessische Landgrafen Ludwig I. gründete zum Schutz seiner Besitzungen auf einer Basaltkuppe in den Ausläufern des Knüllgebirges im Gebiet des "Gerichts in der Rohrbach" eine Trutzburg. Mit dem Bau beauftragte er den Erbmarschall Eckhard von Röhrenfurt sowie Hofrat Hermann von Holzheim und gab die Burg ihnen nach Fertigstellung zu Lehen. 1433/34 starb das Geschlecht der von Röhrenfurt aus und ihr Lehnsanteil an der Burg fiel an den Schwiegersohn Eckhards Hermann Riedesel. Dieser erwarb mit Zustimmung des hessischen Landgrafen 1459 die Holzheimer Hälfte der Burg. Nach seinem Tod versetzten seine Söhne Anteile an ihren Vetter Hermann Lugelin, der sie an die Landgräfinwitwe Mathilde weitergab. 1495 fiel die Burg an die Familie von Riedesel zurück. Sie ließen ab 1590 die Anlage in ein Renaissanceschloss umbauen, das für die Jagd und zur Repräsentation diente. Im 30jährigen Krieg wurde es durch kaiserliche Truppen zerstört und erst nach 1677 wieder mit finanzieller Unterstützung der Landgrafen renoviert. Anfang des 19. Jahrhunderts zeigte die Anlage erneut große Baumängel. Luwig Riedesel von Eisenbach ließ durch den Architekten Hugo von Ritgen das Schloss gründlich renovieren und im historistischen Stil erneuern. Das Schloss erhielt sein heutiges Aussehen und konnte 1858 bezogen werden. Seit den 1980er Jahren gehört das Schloss der Familie von Gilsa.

Ersterwähnung

1416

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung

Die Anlage gliedert sich in zwei Teile, einmal Schloss und dann die Wirtschaftsgebäude. Von der spätmittelalterlichen Höhenburg sind noch Bauelemente im Haupthaus zu finden. Aus der Renaissance stammen der rundbogige Kellereingang des nördlichen Verbindungsflügels mit der Jahreszahl 1593. Barocke Elemente verweisen auf den Wiederaufbau nach dem 30.jährigen Krieg im 18. Jahrhundert. Das 19. Jahrhundert mit der Restaurierung im historistischen Stil kennzeichnet besonders den Westflügel.

Burgtyp

Bautyp

Spornburg

Rechtstyp

Landesburg

Funktionstyp

Adelssitz; Schloss

Nachweise

Literatur

EBIDAT

2306

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Ludwigseck“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/7406_burg-ludwigseck> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/7406

Indizes

Die Lage von Ludwigseck (Burg) im Orthofoto