
Die Lage von Graburg im Orthofoto
Basisdaten
Genaue Quellenangaben fehlen zur Graburg, weder sind Entstehungszeit noch Erbauer bekannt. Sie wurde vermutlich während des hessisch-thüringischen Erbfolgekrieges errichtet. Heute findet sich nur noch ein kurzes Mauerstück im Wald.
Weitere Namen
Kraburg
Schäferburg
Historische Namensformen
- Graneburgir berg (1500) [HStAM Bestand Urk. 21 Nr. 200]
- Kraheborck (1592) [Mercators Karte HStAM Bestand Karten Nr. R II 28]
- Scherßburgk; Kraburgk (1613) [Grenzbeschreibung der Zent Wanfried, Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 149-151)
- Krahe Borck (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 12]
Ortstyp
Burg; Wallburg
Lagebezug
Rund 8 km südsüdöstlich von Eschwege
Lage
Unweit nordöstlich von Netra auf der Graburg, einer großen, bewaldeten Muschelkalktafel. Dort befand sich neben einer eisenzeitlichen Wallanlage auch die Stelle der hochmittelalterlichen, legendären Graburg (hier lokalisiert).
Geschichte
Burggeschichte
Über die Graburg fehlen zeitgenössische Überlieferungen. Allerdings entdeckt man dann seit dem 15. Jahrhundert in den Berichten verschiedener Chronisten die Angabe, im Zuge des hessisch-thüringischen Erbfolgekrieges seien ab 1247 viele Burgen errichtet worden: Darunter habe sich im Werragebiet unter anderem auch die Graburg befunden. So führte Landau (Wüstungen, 324) die "Kraburg" unter den Burgstätten auf und sagte, dass die Anlage im 13. Jahrhundert gebaut und bald wieder zerstört worden sei.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die hochmittelalterliche Graburg lag gemäß K. Sippel auf der sogenannten "Schäferburg", einem schmalen und im Norden und Süden steil abfallenden Felsgrat. Er senkt sich von der Hochfläche der eigentlichen Graburg allmählich nach Osten ab. Eine zugehörige, winzige Felskuppe ist im Westen vom übrigen Grat durch die sogenannte "Wartelücke" abgetrennt, einem offensichtlich teils versteilten und verbreiterten Grabeneinschnitt. Der Fels scheint auch im Osten abgearbeitet zu sein.
Baubeschreibung
Schäferburg: Ein Grabeneinschnitt trennt eine kleine Kuppe ab, an der wenige Mauerreste und Mörtelspuren auf eine frühe Befestigung hindeuten. Es wurden Keramikscherben des 13. Jahrhunderts geborgen.
Burgtyp
Bautyp
Spornburg
Rechtstyp
Landesburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Knappe, Nachtrag II, S. 99 f
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 180
- Landau, Wüstungen in Hessen (1858), S. 324 (Kraburg)
- Fundberichte aus Hessen, 1991, S. 510 f (Sippel)
EBIDAT
8052
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Graburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/5838_graburg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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