Burg Fürstenstein

Bau / Ersterwähnung um 1250  
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Gemarkung
Albungen

Basisdaten

Die im hohen Mittelalter entstandene Burg thront über dem Werratal und gehört bis heute zu den malerischsten Burgen der Region. Seit Ende des 16. Jahrhunderts bis 1807 residierte hier die Familie von Diede zu Fürstenstein. Nach dem Aussterben der Linie fiel die Burg an das Kurfürstentum Hessen zurück.
Die Burg hatte keinen eigenen Brunnen, die Wasserversorgung erfolgte durch Herauftragen von Wasser unterhalb des Schloßberges in Flussnähe auf dem sogenannten Eselspfad. Heute ist die Burg in Privatbesitz.

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

Rund 6 km nordwestlich von Eschwege und 0,5 km südöstlich von Albungen

Lage

Auf einem steilen Bergsporn (205 m) rechts über der Werra; in der Nähe befindet sich noch der dazugehörige Gutshof.

Geschichte

Burggeschichte

Über die Entstehungszeit und den Erbauer der Burg ist nichts bekannt, sie wurde aber vermutlich von den Grafen von Bilstein errichtet. 1264 ist sie Teil des braunschweigischen Besitzes und dient als Grenzburg gegen die Burg Bilstein. 1327 wird sie urkundlich genannt, da Herzog Albrecht von Braunschweig sie an den Markgrafen Heinrich von Meißen abtreten muss. Die Landgrafen von Hessen besetzen die Burg mit ihren Amtsleuten und verpfänden sie auch an Adlige aus der Region wie die von Keudell, von Boyneburg und von Netra.
1596 kaufen die Ritter von Diede alle Besitzanteile der Burg auf und benennen sich seitdem nach ihr. 1807 fällt die Burg als erledigtes Lehen an Kurhessen zurück. In der napoleonischen Zeit vergibt König Jerome die Burg an seinen französischen Kammerherren le Camus und erhebt ihn zum Grafen von Fürstenstein. Nach dem Wiener Kongress geht sie wiederum an Kurhessen. Seit 1940 ist sie in Privatbesitz.

Ersterwähnung

um 1250

Besitzgeschichte

seit 1264 Herzogtum Braunschweig
1327 Landgrafschaft Hessen
1327 Burgmann Hermann Keudel
1344 Apell von Eschwege und Heinrich Keudell im Pfandbesitz eines Viertels der Burg; weitere Viertel besitzen Götz Schiedekopf, die Brüder Dietrich, Reinhard, Berthold von Netra, ebenso Kurt von Welden und Bodo von Boyneburg

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Vermutlich im 13. Jahrhundert errichtet und seit dem 17. Jahrhundert weiter ausgebaut
Die tiefer liegende Vorburg stammt aus dem 17. /18. Jahrhundert.

Baubeschreibung

Der Burgberg ist rund 60 m lang und 20 Meter breit. Der unregelmäßig viereckigen Hauptburg ist ein rechteckiger Wirtschaftshof vorgelagert. Zum südlichen Flügel mit Fachwerkobergschoss gehört ein Portal von 1696. Durch einen Torbau erreicht man die Hauptburg. Diese besteht aus einem spätgotischen, rechteckigen Wohnturm mit einer kleinen seitlich angebauten Kapelle. Am Türsturz zum Kapellenraum aus rotem Sandstein befinden sich zwei Wappen (von Boyneburg-Stedtfeld und von Berlepsch), an der Nordwand im Innenraum das barocke Grabmal des Generals Diedrich Diede zu Fürstenstein 1698-1758). Der Palas ist vier Stockwerke hoch, von denen die unteren drei mit massiven Sandsteinmauern, das vierte in Holzfachwerk gebaut sind.

Erhaltungszustand

Neben dem gut erhaltenen spätmittelalterlicher Wohnturm und der frühneuzeitlichen Vorburg sind fünf alte Keller vorhanden, ebenso zum Teil Wehrmauern, Ringwallanlage und Tore.

Denkmaltopographie

Burgtyp

Bautyp

Spornburg; Turmburg

Rechtstyp

Amtssitz; Pfandburg

Funktionstyp

Adelssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Fürstenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/5758_burg-fuerstenstein> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/5758

Indizes

Die Lage von Fürstenstein im Orthofoto