Burg Brandenfels

Bau / Ersterwähnung 1248  
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Gemarkung
Markershausen

Basisdaten

Die Burgruine Brandenfels liegt hoch über dem Werratal auf einem Kalkfelsen nahe Herleshausen. Erbaut von einem Zweig der Familie von Boyneburg beherrschte sie die alten Handelsstraßen. Im 14. Jahrhundert überfielen die Burgherren Kaufleute und Städte. 1383 versuchte Landgraf Balthasar von Thüringen gemeinsam mit den Reichsstädten Mühlhausen, Nordhausen und Erfurt die Burg zu erobern, was misslang. Im 17. Jahrhundert wird die Burg verlassen und als Steinbruch genutzt.

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

Etwa 0,5 km westlich von Markershausen gelegen

Lage

Die Burg liegt am linken Werraufer am Rande des hohen Ringgaues auf einem Kalkfelsen, 451 m hoch.

Geschichte

Burggeschichte

Wahrscheinlich wurde die Burg 1248 von einem Zweig der Familie v. Boyneburg als Reichslehen errichtet, die sich als von Brandenfels bezeichneten. Der Zweig starb bereits 1305 aus. Im hessisch-thüringischen Erbfolgestreit wurde die Burg durch den Markgrafen Heinrich von Meißen belagert, kam dann an die Landgrafen von Thüringen. Diese gaben sie als Lehen an die Herren von Brandenfels zu Anfang des 14. Jahrhunderts; sie verblieb lange Zeit als Ganerbenburg im Besitz der weitläufigen Familie. 1348/49 wird im Lehnbuch Friedrich des Strengen Konrad von Buttlar, genannt Treusch als Lehnsmann genannt. 1368 befehdete Andreas von Buttlar die umliegenden Städte, um Geldzahlungen zu erzwingen. Diese wendeten sich an den thüringischen Landgrafen, der sie unterstütze und die Burg Brandenfels belagerte. 1383 wurde ein Friedenvertrag geschlossen.
1540 fiel die Burg durch einen Vergleich zwischen Sachsen-Thüringen und Landgraf Philipp an Hessen. Seit dem 16. Jahrhundert sind die Treusch von Buttlar alleinige Besitzer.
Die Burg war dann bis in die Neuzeit bewohnt. Sie verfiel aber schließlich, als man im 17. Jahrhundert bequemeren Wohnsitzen im Tal den Vorzug gab. Friedrich Schiller hat in seinem Drama "Die Räuber" den Familienzwist im Hause Buttlar zu Beginn des 18. Jahrhunderts literarisch verarbeitet.

Ersterwähnung

1248

Letzterwähnung

1600

Besitzgeschichte

1385 gehören zum Haus Brandenfels Besitzungen zu Unhausen, Breitzbach, Nesselröden, Markershausen und Bertenhusen(?) (HStAM Bestand Urk. 115 Nr. 14) 1545 wird die Burg Brandenfels mit allem ihren Dörfern und Gütern von Hessen an die Treusch von Buttlar verlehnt: nämlich Archfeld [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.] mit dem darin liegenden Molbach [Wüstung in der Gemarkung der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Lüderbach [Ortsteil der Gem. Ringgau, Werra-Meißner-Kr.], Frauenborn [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Markershausen [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Breitzbach [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Unhausen [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Holzhausen [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.], Rittershausen [Wüstung in der Gemarkung Ulfen, Stadt Sontra, Werra-Meißner-Kr.], Berlitzgrube [Hof in der Gemarkung Breitzbach, Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.] und Altefeld [Ortsteil der Gem. Herleshausen, Werra-Meißner-Kr.] mit Gerichten, Rechten, Frei- und Herrlichkeiten, hohen und niederen Geboten, Verboten, zu setzen und zu entsetzen, Lehen, Zinsen und Diensten, Jagd, Holz, Feld, Äckern, Wiesen, Viehtriften, Teichen, Wasser, Weiden und allem anderen Zubehör, alles aber zum halben Teil laut des zwischen dem Landgrafen von Hessen und den 1545 Belehnten geschlossenen Vertrages vom 21. Juli 1540 als Mannlehen, mit dem Recht auf etwaige weibliche Lehnsfolge (HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 13061) Zum Haus Brandenfels gehörten nach dem sächsischen Lehenbrief von 1646: Archfeld samt der Malbach darein gehörig, Frauenborn, Wüstung Wuffenbach, (hierfür 1545 Lüderbach), Markershausen, Breitzbach, Unhausen, Holtzhausen, Rittershausen, Berlitzgrube und das Alte Feld (UA Treusch).

Adel

Familie von Brandenfels als Zweig der Familie von Boyneburg (1248-1305)

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die Burg ist Teil der an der hessisch-thüringschen Grenze im 13. Jahrhundert entstanden Befestigungen auf den Höhenzügen des Ringgaus.

Baubeschreibung

Die ehemalige Burg liegt auf einer steilen Bergzunge, sie wurde nach NW durch einen Halsgraben, der 12 m tief und 10 m breit ist und über den eine Zugbrücke führte, geschützt. Die Gesamtanlage hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks. Am Südhang befand sich vermutlich ein Tor. Dreigeschossige Seitenwände des ehemaligen Palas mit Fensteröffnungen und Kellergewölbe sind teilweise erhalten, ebenso die Spitzbogenfenster einer Kapelle.

Denkmaltopographie

DenkXweb Burgruine Brandenfels

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg

Rechtstyp

Lehnsburg; Ganerbenburg; Stammsitz

Funktionstyp

Adelssitz

Nachweise

Literatur

GND-Nummer

EBIDAT

7965

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Brandenfels“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/5440_burg-brandenfels> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/5440

Indizes

Die Lage von Brandenfels im Orthofoto