
Basisdaten
Die Hohenburg liegt auf einer steilen Basaltkuppe am nördlichen Stadtrand von Homberg (Efze). Die vor 1190 errichtete Burganlage gelangte um die Mitte des 13. Jahrhunderts in den Besitz Landgraf Heinrichs I. von Hessen und entwickelte sich in der Folgezeit zum Verwaltungsmittelpunkt des hessischen Amtes Homberg. 1508 ließ der Kölner Erzbischof Hermann IV. von Hessen, der angesichts seines Verzichtes auf landgräfliche Herrschaftsansprüche u.a. mit Homberg (Efze) abgefunden worden war, Gebäude auf der Hohenburg teilweise niederreißen und durch größere Wohnbauten ersetzen. Unter Landgraf Moritz erfolgten zu Beginn des 17. Jahrhunderts nochmals Verstärkungsmaßnahmen an der Burganlage. 1640 zerstörten bayerische Truppen die Hohenburg, die von den Kaiserlichen 1647 befestigt wurde. 1648 beschossen schließlich hessische Truppen die Burg, die danach Ruine blieb. Erhalten sind insbesondere die Ringmauer, ein Torbau, Kellergewölbe und Zisternen.
Historische Namensformen
- Hohenberg, de (1162) [Wenck, HLG Urkundenbuch III, Nr. 76]
- Hohenberc, de (1189)
- Hoinberg, de [XII]
- Honberg, de (1194)
- Honberch, de (1209)
- Hohenberch, de (1219)
- Hoinberc, de (1220)
- Homberc, de (1227)
- Hoenberg (um 1230)
- Honburc (1234)
- Hoemberg (1241)
- Hoinberg (1268)
- Honbergk (1270) [XVI]
- Homberg, de (1285)
- Hohemberg, de (1285)
- Hohinberg, de (1291)
- Hoynberc, de (1291)
- Hoenberch, von (1315)
- Hoenbergk (1452)
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- Burg (1312) [Landgrafen-Regesten online Nr. 603]
- Schloß (1497/97) [Landgrafen-Regesten online Nr. 6268]
Lagebezug
32 km südsüdwestlich von Kassel gelegen
Lage
Am Nord-Rand von Homberg (Efze) liegt auf einem aus der Efze-Niederung hoch aufragenden Basaltkegel die Ruine der wüsten Hohenburg, eine umfängliche, halbovale Anlage mit gerader Front nach Westen. Die Burg lag strategisch günstig über dem Kreuzungspunkt der sog. Langen Hessen und der Straße von Fritzlar nach Hersfeld.
Geschichte
Burggeschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg im Jahr 1246.
Ersterwähnung
1246
Letzterwähnung
1648
Besitzgeschichte
Funktion
Ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entwickelte sich das sog. Haus Homberg zum Mittelpunkt des in der Entstehung begriffenen Gerichts und Amtes Homberg .
Abgang
Nachdem die Hohenburg im Laufe des Dreißigjährigen Krieges mehrfach zerstört und nicht mehr wieder errichtet wurde, diente sie den Hombergern als Steinbruch für den Wiederaufbau ihrer ebenfalls vernichteten Stadt.
Sonstiges
Landgraf Heinrich II. beauftragt den Priester des von Hessen im Sankt Georgskloster gestifteten Elisabeth-Altars mit dem Meßdienst und Seelsorge auf dem Schloss.
Dem Erzbischof von Mainz 1425 werden vom Altar auf dem Schloss 30 Schillinge gezahlt.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Durch den Kölner Erzbischof Hermann von Hessen wird die Hohenburg 1508 abgebrochen und als Wohngebäude größer aufgebaut. Im Jahr 1607 erfolgt dann unter Landgraf Moritz von Hessen-Kassel eine Erneuerung des Palas sowie eine weitere Verstärkung der Burganlage. Im Dreißigjährigen Krieg belagern 1636 mehrfach Kaiserliche die Burg (große Bresche), die 1640 dann durch bayerische Truppen zerstört wird. Im Jahr 1647 befestigen die Kaiserlichen die Hohenburg erneut. Schon 1648 kommt es aber wiederum durch hessische Truppen zur Beschießung der Anlage, die danach Ruine bleibt.
Baubeschreibung
An der Nordwest-Ecke befindet sich das ehemalige Haupttor der Burganlage. Ein ehemaliger Zwingervorbau, der auch als Vorburg diente, ist der Hohenburg im Nordwesten vorgelagert. Vormals verfügte die Kernburg darüber hinaus über einen runden Bergfried, einen Palas, ein Brunnenhaus und einen Marstall. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden im Bereich der Kernburg zudem noch ein Geschützhaus, ein Arsenal sowie das Haus des Burgkommandanten errichtet.
Erhaltungszustand
Die Ringmauer der Hohenburg mit einer Mauerstärke von ca. 1,5 m ist weitgehend noch vorhanden. Im Inneren der Burg haben sich vor allem der Torbau, mehrere Kellergewölbe und Zisternen erhalten, die jeweils den verschiedenen Umbauphasen zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert zuzuordnen sind. Erhalten geblieben ist zudem ein 150 m tiefer Brunnen, der zwischen 1605 und 1613 auf Veranlassung von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel freigelegt wurde. Der runde Aussichtsturm im Bereich der Kernburg wurden allerdings erst zwischen 1950 und 1958 ohne historisches Vorbild errichtet.
Grabungen und Funde
Bei Ausgrabungsarbeiten in den Jahren zwischen 1997 und 2001 wurde der ehemals 150 m tiefe Burgbrunnen freigelegt. Außerdem wurde eine fein ziselierte Bronzeplatte mit der Titulatur Erzbischof Hermanns IV. von Köln gefunden.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Gipfelburg
Funktionstyp
Amtssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler I, 2008, S. 436
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 155-156
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 93-94
- Grebe, Burg Homberg, in: Jahrbuch Schwalm-Eder-Kreis 16 (1990), S. 40-43
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 103
- Landau, Ritterburgen 4, S. 339-355
- Lindekamm/Hause, Die Hohenburg zu Homberg (Efze)
- Kröner/Cassitti, Die neuzeitlichen Befestigungen der Hohenburg bei Homberg (Efze), in: Hessenarchäologie (2014), S. 181-185
EBIDAT
7972
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Hohenburg (Efze)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/4432_burg-hohenburg-efze> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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