
Basisdaten
Oberhalb der gleichnamigen Stadt lag vormals die Burg Niedenstein auf einem Bergkegel, dem Niedersteiner Kopf. Die wohl um 1250 im Auftrag Sophies von Brabant errichtete Anlage diente in der Folgezeit als landgräflicher Stützpunkt in den Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Mainz. Einer Zeichnung Dilichs aus dem Jahr 1608 zufolge verfügte Burg Niedenstein über ein palasartiges Gebäude. Die Anlage wurde entweder 1385 durch Truppen des Mainzer Erzbischofs Adolf I. von Nassau zerstört oder verfiel im 15. Jahrhundert allmählich. Auf dem Niedensteiner Kopf sind oberflächlich heute keinerlei Reste der Burganlage mehr erhalten.
Weitere Namen
Hessenturm (ab 1931)
Historische Namensformen
- Nydensteyne in nostro castro (1254) [Franz, Haina, Bd. 1, S. 141, Nr. 238; HStAM Bestand Urk. 26 Nr. 94]
- Schloss (1392) [Landgrafen-Regesten online Nr. 11398]
- Schloss (1394) [Landgrafen-Regesten online Nr. 12186]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
23 km nordnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen
Lage
Unmittelbar östlich der Stadt Niedenstein liegen die Reste einer früheren Burg auf einem mächtigen, bewaldeten, vom Rücken der sog. Langen Berge nach Südwesten vorspringenden Bergkegel, dem Niedensteiner Kopf.
Geschichte
Burggeschichte
1254 hält Konrad von Elben die Burg für die Herzogin Sophie von Brabant und ihren Sohn Heinrich gegen Truppen des Mainzer Erzbischofs Gerhard von Dhaun. Nach seinem Tod besitzen die von Dalwigk und die von Hund Anteile der Burg. 1322 wird die Burg als Eigentum der Landgrafen bezeichnet. Im Jahr 1385 oder 1387 wird die Burganlage durch Truppen des Mainzer Erzbischofs Adolf I. von Nassau zerstört und verfällt danach. Nach anderer Auffassung wird die Burg 1385 nicht geschleift, sondern verfällt im 15. Jahrhundert, weil sie unter strategischen Gesichtspunkten keine Rolle mehr spielt.
Wilhelm Dilich bezeichnete die Burganlage auf dem Niedensteiner Kopf im Jahr 1608 als „übel zugerichtet [...]“.
Ersterwähnung
1254
Letzterwähnung
1394
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Vermutlich wurde die Burg um 1250 von Konrad von Elben im Auftrag der Herzogin Sophie von Brabant anstelle einer älteren Burganlage errichtet. Auf dem Burggelände wurde 1931 ein Aussichtsturm errichtet. Er trägt den Namen Hessenturm.
Erhaltungszustand
Heute sind auf dem Niedensteiner Kopf nur noch Schuttreste vom Bergfried und zwei Kellern erkennbar.
Grabungen und Funde
Lesefunde aus dem 13. bis 15. Jahrhundert.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Gipfelburg
Nachweise
Quellen
- Dilich, Hessische Chronica, ND Kassel 1961, S. 164 u. 167.
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 233
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 99
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 161
- Fundberichte Hessen 36/2 (1996), S. 494
EBIDAT
8012
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Niedenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/4171_burg-niedenstein> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/4171
Indizes
