Burg Densberg

Bau / Ersterwähnung 1085  
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Gemarkung
Densberg

Basisdaten

Die Densburg liegt am südwestlichen Ortsrand von Densberg auf einem spornartigen Steilhang über der Gilsa. Die im Jahr 1085 erstmals erwähnte Burganlage diente aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage im Hoch- und Spätmittelalter als mainzischer Stützpunkt in den Auseinandersetzungen mit den Landgrafen von Thüringen und später mit den Landgrafen von Hessen. Bei der Densburg handelt es sich um eine ehemalige kleine Turmburganlage samt Wohngebäuden. Die Burganlage wurde nach der 1469 erfolgten Zerstörung im Verlauf des Konfliktes zwischen den Landgrafen Ludwig II. von Niederhessen und Heinrich III. von Oberhessen nicht wieder aufgebaut. Erhalten sind der Ringwall samt Graben, der in den Fels gehauene Halsgraben sowie einige Mauerabschnitte.

Weitere Namen

Densburg

Historische Namensformen

  • Denisburc (1085) [Stimming, Urkundenbuch Mainz I, Nr. 367]
  • Thensburg, de (1193)
  • Densburg, de (1197/1200)
  • Densborg (1232)
  • Denesburg (um 1240)
  • Tenesburg (um 1240)
  • Denesberg (um 1248)
  • Densberg (1359)
  • Tensperg (1359)
  • Deynsburg, czu der (1392)
  • Tensberg, zu (1402)
  • Thensborg, zu der (1423)
  • Denspurg (1450) [XVI]

Ortstyp

Burg

Lagebezug

23 km westsüdswestlich von Homberg (Efze) gelegen

Lage

Am südwestlichen Ortsrand von Densberg liegen unweit westlich der Kirche - von dieser durch einen Halsgraben abgetrennt - die Reste der Densburg, auf die möglicherweise auch der Flurname Die alte Burg hinweist.

Geschichte

Burggeschichte

Erstmals zerstört wurde Burg Densberg 1232 von Landgraf Konrad von Thüringen im Rahmen seiner Verwüstungskampagne mainzischen Besitzes in Niederhessen. Abermals zerstört wurde die Densburg dann im Jahr 1350 durch hessische Truppen während der Dernbacher Fehde. Im Verlauf des sog. Hessischen Bruderkrieges zwischen Landgraf Ludwig II. von Niederhessen und Heinrich III. von Oberhessen zerstörten im Jahr 1469 böhmische Söldner Burg Densberg erneut.

Ersterwähnung

1085

Letzterwähnung

1506

Besitzgeschichte

1085 steht das Erzbistum Mainz im Besitz von Burg Densberg. Für die Jahre 1197 bis 1200 ist ein Burgmann (castellani) auf der Densburg erwähnt. Nachdem sie 1232 von Landgraf Konrad von Thüringen zerstört wurde, wird die Burg 1346 oder 1367 neu erbaut und als mainzisches Lehen an die von Falkenberg vergeben. 1350 kommt es zur erneuten Zerstörung der Burganlage durch hessische Truppen im Rahmen der Dernbacher Fehde. Danach scheint die Burg durch die Grüßing abermals errichtet worden zu sein. 1354 vereinbaren Mainz und Hessen auf Grundlage eines Sühnevertrages die Niederreißung der Densburg, die 1355 allerdings nur in Teilen erfolgt. Im Jahr 1359 erlaubt Erzbischof Gerlach von Mainz Johann von Falkenberg genannt Grüßing, im Dorf Densberg einen Burgsitz zu bauen. Derselbe soll auf Burg Densberg Erbburgmann und mit den Dörfern Densberg und Rommershausen samt Gericht, Gütern und Gefällen ausgestattet werden. 1427 gelangt ein Teil der Densburg als Lehen an einen Zweig der Familie von Dernbach. Im Jahr 1450 tritt Elsa von Linsingen, geborene von Falkenberg, ihren Teil der Burg an Hans von Falkenberg ab. Für das Jahr 1455 ist ein Streit um Burg Densberg zwischen den von Dernbach und den von Falkenberg belegt. Hans von Urff trägt 1458 die Burg als hessisches Lehen. 1483 veräußert Heinrich von Urff Burg Densberg an Landgraf Wilhelm I., der sie 1489 Hermann Huhn von Elkershausen, Amtmann zu Schönstein, überträgt. Im Jahr 1506 versetzt Landgraf Wilhelm II. die Densberg an Otto Hund.

Abgang

Nach der Versetzung an Otto Hund im Jahr 1506 scheint die Densburg, die nach den Zerstörungen des Jahres 1469 nur teilweise wiederaufgebaut worden war, allmählich verfallen zu sein. Die Einwohner von Densberg nutzten die Ruine anschließend als Steinbruch.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Errichtet wurde die Densburg wahrscheinlich als mainzische Anlage spätestens vor 1190. Nachdem Burg Densberg in den Jahren 1232, 1350 und 1469 jeweils zerstört wurde, baute man sie aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage immer wieder auf.

Baubeschreibung

Bei der Densburg handelt es sich um eine ehemalige kleine Turmhügelburg samt Wohngebäude auf einem kräftigen, nach Westen in das Gilsa-Tal vorspringenden, steilhängigen Sporn. Die Burganlage war durch einen breiten, in den Fels gehauenen Halsgraben im Osten von dem weitläufigen Vorburggelände (mit Kirche und ehemaligem Gutshof) abgetrennt.

Erhaltungszustand

Von der Burg haben sich der Ringwall samt Graben, der in den Fels gehauene Halsgraben sowie einige Mauerabschnitte erhalten.

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg; Spornburg; Turmburg

Rechtstyp

Lehnsburg

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Densberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/4053_burg-densberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/4053

Indizes

Die Lage von Densburg im Orthofoto