
Die Lage von Altenburg im Orthofoto
Basisdaten
Der Ringwall liegt auf dem Plateau eines 428 m hohen Berges 2 km nordöstlich von Niederurff. Errichtet um 800 v. Chr. wurde der Ringwall bis 650 v. Chr. intensiv besiedelt. Danach setzte eine Phase geringer Nutzung des Ringwalls ein, an die sich zwischen 400 und 300 bzw. 150 v. Chr. eine abermalige Siedlungsintensivierung schloss. Die Ringwallanlage erstreckt sich über eine Fläche von etwa 8,5 Hektar und war mit mehreren Wall-Graben-Systemen umgeben, in die abschnittsweise Toranlagen eingelassen waren. Nach etwa 150 v. Chr. scheint die befestigte Siedlung archäologischen Funden zufolge aufgegeben worden und allmählich verfallen zu sein. Noch deutlich im Gelände zu erkennen sind Wälle und Gräben.
Ortstyp
Burg; Ringwall
Bezeichnung der Siedlung
- Hinter der Burg (Flurname)
Lagebezug
14 km westnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen
Lage
Der Ringwall liegt auf dem Plateau des 428 m hohen gleichnamigen Berges 2 km nordöstlich von Niederurff.
Geschichte
Burggeschichte
Nach einer ersten intensiven Besiedlungsphase zwischen 800 und 650 v. Chr. scheint der Ringwall Altenburg über etwa 250 Jahre kaum genutzt worden zu sein, bis hier von 400 bis 300 v. Chr. eine erneute Siedlungsintensivierung einsetzt.
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Das Plateau der Altenburg wird von mehreren noch im Gelände erkennbaren Wall-Graben-Systemen umzogen, die Wallhöhe beträgt noch heute bis zu 4 m. Den Zugang zum Plateau ermöglichten mehrere, in die Ringwälle integrierte Toranlagen. Insgesamt erstreckt sich die Ringwallanlage über eine Gesamtfläche von ca. 8,3 Hektar.
Das äußere Befestigungswerk setzt sich aus einem Wall zusammen, der eine 500 x 200 m große Fläche einschließt, die an ihrer Ost- und Westseite lediglich versteilt wurde. An der Südflanke war der äußere Wall dagegen aus Holz und Erdwerk errichtet worden.
Der mittlere Ringwall war aufgrund der Geländestruktur nur im Süden wallartig ausgeprägt. In diesem Bereich diente das vom Wall umschlossene Gelände als Siedlungsplatz der Bewohner der Altenburg.
Die innere Befestigungslinie umgab eine Fläche von etwa 1,5 Hektar und verfügte über Wälle, die vermutlich über 2 m hoch waren. In den südlichen und den nordöstlichen Abschnitt dieses Walls waren zudem Toröffnungen integriert. Dort, wo das Gelände flach ist, war der innere Wall zusätzlich mit vorgelagerten Gräben bewehrt, im Bereich der Steilhänge mit Palisaden gesichert.
Von der überragenden Bedeutung der Wasserversorgung für die Bewohner der Altenburg zeugt, dass mehrere Quellen in das Wallsystem integriert waren.
Grabungen und Funde
Neben wenigen Funden aus der Jungsteinzeit (5500 bis 4900 v. Chr.) lassen sich die meisten auf der Altenburg gemachten Fundstücke der späteren Hallstattzeit (800–650 v. Chr.) zuordnen. An eine Lücke im Fundaufkommen anschließend lässt sich eine Vielzahl weiterer Relikte, etwa ein Pferdegeschirr sowie Keramik- und Waffenfunde, erst wieder in die ältere und mittlere Latènezeit (400-300 v. Chr.) datieren. Auf einen zum Siedlungsplatz gehörenden Kult- und Opferplatz deuten darüber hinaus wohl mit Absicht unbrauchbar gemachte Waffen hin, wie beispielsweise Schwert, Lanzen- und Pfeilspitzen.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Gipfelburg; Wallburg
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Altenburg (Niederurff)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3936_altenburg-niederurff> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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