
Basisdaten
Die ehemalige Sintzigburg lag auf dem Gebiet der Ritter von Haune, die Lehen des Reichsstifts Fulda besaßen. Über ihre Erbauung und ihre Funktion gibt es keinerlei präzise Quellen. Keramikfunde können ins 13. Jahrhundert datiert werden. Durch das Haunetal verlief im Mittelalter eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Fulda und Bad Hersfeld in Osthessen die durch mehrere Burgen beherrscht wurde, die Sinzigburg, die Burg Hauneck und die Burg Alt-Wehrda.
Weitere Namen
Schloss Trübenbach
Trümbach
Trubenbeche
Historische Namensformen
- Sintziges an der Hune (1501) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. Urk. 75 Nr. 1343 Digitalisat, S. 9]
- Sinzenburg (1653-1655) [Zitat nach Archivregest HStAM Best. 4 f Staaten F, Fulda Nr. 789]
- Sinzenbeurg (1739) [Zitat nach Archivregest HStAMBest. 90, b Nr. 1917
Ortstyp
Burg
Lagebezug
13,7 km südsüdwestlich von Bad Hersfeld und 10 km nordwestlich von Hünfeld.
Lage
2 km südlich von Rhina und 1,5 km westlich von Unterstoppel, im Tal der Haune zwischen der Bundesstraße 27 und der Bahnlinie in einem Waldstück.
Geschichte
Burggeschichte
Im Tal der Haune nahe dem heutigen Ort Rhina finden sich die Überreste einer alten Burganlage. Ein Rechteck innerhalb eines Grabensystems lässt auf eine alte Turmburg schließen. Vermutet wird, dass die Burg der Stammsitz der seit 1310 auf der nahen Burg Altwehrda sitzenden Herren von Trümbach war, die erstmals 1133 in einer Hersfelder Urkunde erwähnt werden ("Warmund de Druonbach"). In der Literatur taucht daher auch der Name Schloss Trübenbach bzw. Trümbach für die Sinzigburg auf. Neuber geht von einem eigenen Schloss aus, das neben der Sinzigburg bzw. der Burg Alt-Wehrda lag. Wahrscheinlicher ist die von Sippel und von EBIDAT vertretene Ansicht, dass es sich bei der Sinzigburg und Burg Trubenbach um das selbe Gebäude handelt.
Als weitere Herren der Anlage kommt die seit 1207 nachweisbare Familie von Haune in Betracht, in deren Besitz das die Burg umgebende Land war. Der Standort der Burg wird "Trubenbachisches Gehölz" genannt und ist Allod der Trümbacher. Die Burg selbst wurde erstmals 1501 in einem Verkaufsregister erwähnt und zusammen mit dem Dorf Sinzig als wüst bezeichnet. Die Ritter von Haune verkauften an die Reichsabtei Fulda Wälder und Wiesen einschließlich der Sinzigburg. Ansprüche auf dieses Gebiet erhoben auch die Ritter von Trübenbach. 1637 brannte das Gebäude ab.
Ersterwähnung
1501
Letzterwähnung
1501
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Ehemalige Turmburg im Tal (Niederungsburg) mit dreifachen tiefen Gräben nahe dem Fluss Haune. Die Ausmaße betragen 80 m in der Breite und eine Tiefe von 50 m. Im Innern des Grabensystems lässt sich ein Rechteck von 13 mal 10 m auffinden.
Burgtyp
Bautyp
Motte; Niederungsburg
Rechtstyp
Ministerialensitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Witze, die fuldischen Ministerialen des 12. und 13. Jahrhunderts, S.222
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 200 u. 265
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 446
- Fundberichte aus Hessen 1996 , S. 442 (Sippel)
- Neuber, Haunetaler Geschichte, S. 55-56
- Fiedler, Die Sinzigburg im mitteleren Haunetal
- Sippel, Neues von der Sinzigburg im Haunetal, in: Hessenarchäologie (2003), S. 127-131
EBIDAT
8196
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sinzigburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3423_sinzigburg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/3423
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