
Basisdaten
Die Rodenburg, die vermutlich der Stadt Rotenburg zu ihrem Namen verhalf, liegt auf dem steilen Hausberg östlich der Fulda. Sie wurde vermutlich schon im 12. Jahrhundert errichtet und kam über die Gisonen an die Thüringer und weiter an die Landgrafen von Hessen. Seit dem 14. Jahrhundert verfällt sie; ihre Ruinen sind heute ein attraktives Wanderziel im Naherholungsraum der Stadt.
Weitere Namen
Alter Turm
Trottenburg
Historische Namensformen
- Rodenberc, de (1170) [Löwenstein, Quellen Rotenburg, S. 2, Nr. 1]
- Rotinberc, de (1197) [Löwenstein, Quellen Rotenburg, S. 2, Nr. 2; Digitalisat HStAM Best. Urk. 56 Nr. 2364]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
1,9 km nordnordöstlich der Altstadt von Rotenburg an der Fulda.
Lage
Auf dem Gipfel des 418 m hohen Hausberges im Wald rund 2 km von der Stadt entfernt
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg Rodenberg (Rotenburg, Rodenburg) entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Ihr Name findet sich 1170 als Bezeichnung des Hersfelder Ministerialen Wigand von Rotenberg. Ihre Erbauer sind möglicherweise die Gisonen, die mit dieser Burg hier das Fuldatal beherrschten und nach deren Aussterben sie die thüringischen Landgrafen erbten. Auf der Burg residierten die thüringischen Vögte der Abtei Hersfeld. Mit dem Aufblühen der Stadt Rotenburg und dem Bau einer Befestigung in der Stadt verlor die Burg ihre Bedeutung. Seit 1264 gehörte sie den Landgrafen von Hessen die als Burgmannen und Untervögte die Familien von Trott, von Baumbach, von Reichenbach, von Berlepsch, Vullekopf und von Hattenbach einsetzten. Im Krieg des Landgrafen mit dem Erzbistum Mainz, Otto von Braunschweig und Balthasar von Meißen 1387 wird die Burg zum Teil zerstört. Hierbei bildeten vier Belagerungsanlagen auf dem Herrnberg, Katzenkopf, Nadelöhr und Schwedenschanze einen Ring von Schanzen (vgl. Einzeldateien in EBIDAT). In diesem Jahr wurden die Burg und die Stadt Rotenburg in einer Fehde des Landgrafen von Hessen mit dem Erzbistum Mainz, Otto von Braunscheig und Balthasar von Meißen von diesen erobert, die Burg wurde aber schon im Folgejahr vom Landgrafen wieder zurückgewonnen. Im Friedensschluss wird ein Wiederaufbau verboten, die Burg verfällt. 1467 wird sie im Teilungsvertrag zwischen den hessischen Landgrafen Ludwig II und Heinrich III nochmals als Schloss aif dem Berg erwähnt.
Ersterwähnung
1170
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Baugeschichte der Stadt ist durch differenzierte Ausgrabungen (1911/12, 1951 und 1976) sehr gut dokumentiert (dazu vgl. Ebidat). Von der Gesamtanlage sind heute nur noch Reste der Außenmauern, des nordöstlichen Turmes und der Burggräben zu sehen. Die Burganlage war etwa 110 Meter lang und 40 Meter breit mit einem zum Teil restaurierten Bergfried.
Burgtyp
Bautyp
Ringmauerburg
Rechtstyp
Landesburg
Funktionstyp
Amtssitz; Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 790
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld Rotenburg II, S. 851
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 32-33
- Schlösser, Burgen, alte Mauern, S. 300–302
- Fundberichte aus Hessen 1986, S. 553 (Abb.) u. 607 (Sippel)
- Fundberichte aus Hessen 1991, S. 517 (Sippel)
- Fundberichte aus Hessen 1996 , S. 516 (Sippel) > Funde
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 173
EBIDAT
8187
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Hessischer Städteatlas
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Rodenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3404_burg-rodenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/3404
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