
Basisdaten
Burg Hauneck liegt auf dem Gipfel des 524 m hohen Stoppelsberges in der Kuppenrhön nahe dem Gebiet der ehemaligen Reichsabtei Fulda. Sie thront auf einem alten Vulkanschlot an der alten Straße von Würzburg nach Fulda und wurde vermutlich im 14. Jahrhundert durch die Ritter von Haune erbaut. Schon um 1400 fiel die Burg an die hessischen Landgrafen, die die Anlage befestigten und ausbauten. Der große Bergfried erhielt 1488 ein neues Dach. Heute kann er über eine Treppe, die zu einer Platform führt, bestiegen werden, wo sich eine großartige Aussicht über den Seulingswald, den Knüll und die Rhön bietet.
Historische Namensformen
- Schloss Hauneck (1409) [Zitat nach Archivregest HStAM Best Urk. 13 Nr. 5422]
- Schloß Hauneck (1409) [Landgrafenregesten Online Nr. 11317]
- Schloss Haun (1464) [HStAM Best. Urk. 140 Nr. 1025]
- Burg Haun (1582/ 1409/ 1422/ 1470 / 1477 / 1479/ 1480/ 1667) [Regesten des 18. Jhdts. HStAM Best. Urk. 100 Nr. 5699]
- Hauneck (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 16]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
13 km südlich von Bad Hersfeld.
Lage
Auf dem 524 m hohen Stoppelsberg zwischen den Dörfern Oberstoppel und Unterstoppel.
Geschichte
Burggeschichte
Die Herren von Haun gründeten die Burg Hauneck auf dem Stoppelsberg. Das Gründungsdatum wird in den Quellen nicht genannt, die Familie aber seit 1216. Die Ritter von Hauneck versuchten ihre Eigenständigkeit gegenüber der Reichsabtei Fulda und der Reichsabtei Hersfeld zu verteidigen. Neuber erläutert in seinem Artikel in der ZHG, warum er den Bau der Burg in das Ende des 14. Jahrhunderts einordnet. Um 1400 wurde die Burg durch die Landgrafschaft Hessen erobert und zerstört, da die von Haun sich mit dem gegenerischen Erzbistum Mainz verbündet hatten. 1409 übernahmen die Landgrafen von Hessen von den Herren von Haune das Schloss Hauneck und richteten nach der Übernahme des Ortes hier einen Amtssitz ein. 1469 wurde die Burg im hessischen Krieg zwischen den den Landgrafen Heinrich III. und Ludwig II. erneut zerstört und erst durch den Festungsbaumeister Hans Jakob von Ettlingen wieder aufgebaut. Dieser residierte hier als hessischer Amtsmann; auch nach seinem Tod blieb die Burg Amtssitz bis Ende des 16. Jahrhunderts und verfiel dann.
Ersterwähnung
1392
Letzterwähnung
1572
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Burg liegt auf dem Gipfel des Stoppelsbergs über dem rechten Ufer der Haune und wurde aus dem anstehenden Basaltstein errichtet. Die ca. 1,70 m starke Ringmauer umgibt ein ca. 25 x 18 m großes Areal und ist streckenweise noch bis zu 4 m hoch erhalten. Zur Ruine gehören Toranlagen und ein dreigeschossiger Wohnbau. Ein rechteckiger Bergfried steht im Burghof.
Burgtyp
Bautyp
Ringmauerburg; Gipfelburg
Rechtstyp
Landesburg
Funktionstyp
Adelssitz; Amtssitz
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 730
- Neuber, Haunetal, S.46-49
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 194
- Fundberichte aus Hessen 1996 , S. 441 f. (Sippel)
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld Rotenburg II, S. 332
- Neuber, Burg Hauneck, in : ZHG, Band 103 (1998), Seite 19-38
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 211
- Ziegler, Territorium der Reichsabtei Hersfeld, S. 26
- Handbuch der Historischen Stätten Hessen, S. 204
- Landau, Die Hessischen Ritterburgen, Bd. 1, S. 123-127
EBIDAT
8198
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Hauneck“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3397_burg-hauneck> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/3397
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