Burg Blumenstein (Raßdorf)

Bau / Ersterwähnung 1200  
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Gemarkung
Raßdorf

Basisdaten

Auf einem nach der Fulda ausgerichteten Sporn der südlichen Richelsdorfer Berge stand die alte Burg Wildeck, die später zu dem Jagdschloss Blumenstein umgebaut wurde. Vermutlich hatten die Thüringer Landgrafen sie errichtet, seit dem 15. Jahrhundert gehörte sie den Landgrafen von Hessen. 1627 kam die Burg an die Nebenlinie der Landgrafen mit der Rotenburger Quart. Landgraf Moritz von Hessen-Kassel versorgte mit ihr seine Söhne aus seiner zweiten Ehe mit einem hessischen Teilstaat. Die Landgrafen von Hessen-Rotenburg bauten Wildeck zu einem Jagdschloss mit Namen Blumenstein um. Im ehemaligen Schlosspark finden sich noch heute ein 22 m hoher Obelisk, ein Teich mit einer kleinen Insel und Obstalleen.

Weitere Namen

Wildeck, Burg
Schloss Blumenstein

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg; Schloss

Lagebezug

18,5 km südöstlich von Rotenburg an der Fulda

Lage

Rund 1,6 km nordwestlich der Ortsmitte von Raßdorf im Wald über dem Wildecker Tal auf einem nach Südwesten reichenden Bergsporn im Wald.

Geschichte

Burggeschichte

Die Anfänge der Burg sind unbekannt. 1289 übertrug Landgraf Albrecht von Thüringen sie seinem unehelichen Sohn Apitz; 1301 übernahm sie die Abtei Fulda, was zu Streitigkeiten mit dem Bistum Würzburg führte. In den Kämpfen um 1316 wurde sie zerstört, von dem Fuldaer Lehnsmann Rudolf von Thorne 1316 wieder aufgebaut, 1337 von den Herren von Trott übernommen. Ab 1413 gelangte die Burg völlig in den Besitz der hessischen Landgrafen. Von 1445 bis 1544 wurde sie sowohl an die Familie von Trott wie an die von Boyneburg verpfändet. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie vermutlich zerstört und diente Räuberbanden als Unterschlupf.
Seit 1627 gehörte die Burg zur sog. Rotenburger Quart und ging damit an eine Nebenlinie des hessischen Landgrafenhauses. Landgraf Ernst-Leopold von Hessen-Rotenburg ließ 1727 die alte Ruine abreißen und auf dem Gelände das Jagdschloss Blumenstein errichten. 1770 wurde ein neues Schloss im Tal durch den Landgrafen Konstantin von Hessen-Rotenburg errichtet, das ebenfalls Schloss Wildeck benannt wurde. Bis 1874 wurde das alte Schloss noch von Fortsbeamten bewohnt, dann wegen Baufälligkeit abgerissen.

Ersterwähnung

1200

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die Anfänge der Baugeschichte der Burg liegen im Dunkeln. 1310 wurde es nach einer Zerstörung wieder aufgebaut, wurde erneut im Bauernkrieg stark beschädigt und 1727 abgerissen. Steine der alten Burg wurden im 18. Jahrhundert für den Bau der Kirche in Obersuhl genutzt. Das neu errichtete Jagdschloss Wildeck am Fuße des Burgberges bestand nur bis 1878 und wurde durch den Neubau von Schloss Blumenstein ersetzt. Von der mittelalterlichen Burg sind Reste eines Abschnittsgrabens und Kellermauern vorhanden.

Burgtyp

Bautyp

Ringmauerburg; Spornburg

Rechtstyp

Landesburg

Funktionstyp

Adelssitz

Nachweise

Literatur

EBIDAT

8189

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Blumenstein (Raßdorf)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/3257_burg-blumenstein-rassdorf> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/3257

Indizes

Die Lage von Wildeck (Blumenstein) im Orthofoto