Basisdaten
Die Burg Sensenstein wurde vermutlich von dem hessischen Landgrafen gegen die braunschweigische Burg Sichelstein errichtet. Angeblich, so berichtet Landau, soll schon mit der Namensgebung die Überlegenheit der hessischen Seite - die größere Sense gegenüber der kleineren Sichel - verdeutlicht werden. Eine Burg stand bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts und wurde dann abgebrochen. Heute betreibt der Landkreis Kassel hier die Jugendburg und Sporbildungsstätte Sensenstein.
Historische Namensformen
- Burg Sensenstein (1438) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 2275 Digitalisat]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
10,4 km östlich von Kassel.
Lage
2 km westsüdwestlich von Nieste in einem Waldstück auf dem Geroldsberg.
Geschichte
Burggeschichte
Die Burg wurde der Überlieferung zufolge um 1373 durch Landgraf Hermann II. von Hessen gegen den braunschweigischen Sichelstein errichtet. Damit wollte er die von gegenüber ausgehenden Räubereien unterbinden. An der Stelle des Sensensteins wiederum soll bereits ein älterer Wartturm gestanden haben. Die Funktion der beiden Burgen im Sternerkrieg liegt im Dunkeln. Seit 1461 gehört die Burg den hessischen Landgrafen, die sie als Jagdschloss nutzen. 1438-1461 als hessisches Lehen im Besitz des Sittich von Berlepsch und Nutzung als Jagdschloss. 1461 durch Tausch mit Dörfern, Gerichten und Höfen an Hessen zurück gefallen. 1601-1677 als Lehen im Besitz der von Weihen. 1677-1699 gehörte Sensenstein Graf von Kunowitz, 1699-1713 war die Burg im Besitz der Landgräfin Marie Amalie und ihres Sohnes Prinz Maximilian. 1767-1772 und wieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte sie der Familie von Schlieffen. Schon 1601 war die Burg bereits verfallen. Heute gehört die Burgruine nach mehreren Besitzwechseln dem Landkreis Kassel, welcher neben den Wällen die neuzeitlichen Gebäude eines Jugendhofes erbauen ließ (Vgl. Sensenstein (Jugendhof)).
Ersterwähnung
1373
Letzterwähnung
1677
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die Burg verfiel zum Ende des 14. Jahrhundert. Der Bergfried wurde 1677 von Dietrich von Kunowitz gesprengt sowie die restlichen Gebäude abgeräumt. Aus dem gewonnenen Baumaterial wurden Wirtschaftsgebäude errichtet. Das letzte dieser Wirtschaftsgebäude wurde 1960 abgerissen.
Baubeschreibung
Der 1677 gesprengte Bergfried der Burg soll 22,5 Meter hoch gewesen sein und einer Mauerdicke von 2,25 Metern gehabt haben. 1833 werden noch Mauerreste, ein Brunnen und ein Tor im Süden der Anlage erwähnt. Von der Burg sind nur noch eine quadratische Wall-Graben-Anlage von ca. 50 Metern Seitenlänge und einige Steinfragmente erhalten.
Grabungen und Funde
1893 wurde das Fundament eines Torhauses freigelegt. Keramik aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg
Rechtstyp
Lehnsburg; Landesburg@Landgrafschaft Hessen
Funktionstyp
Gegenburg; Jagdschloss
Nachweise
Literatur
- Landau, Ritterburgen 2, S. 177-183
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 43 f. [mit Skizze]
- Reimer, Ortslexikon, S. 441
- Beyer, Burg Sensenstein. Heimatkalender Kreis Kassel 1950, S. 33-36
- Lücke, Burgen, Schlösser und Herrensitze im Gebiete der unteren Werra, Bd. 2, S. 26-28
EBIDAT
7939
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Sensenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2531_burg-sensenstein> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/2531
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