Große Gudenburg

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Zierenberg
Landkreis
Kassel

Basisdaten

Die große Gudenburg war Stammsitz der Wolff von Gudenburg, die sie als mainzisches Lehen inne hatten. Sie war als Doppelburg angelegt worden, deren Teile durch einen gemeinsamen Graben geschützt wurden. Sie wurde vor 1272 von hessischen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Weitere Namen

Großer Gudenberg Vgl. Kleine Gudenburg

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

  • curtis (1183-1190)

Lagebezug

8,1 km nordöstlich von Wolfhagen auf einem Höhenzug am Rande des Warmetales 1,8 km westlich von Zierenberg.

Lage

1,8 km westlich von Zierenberg auf einem Höhenzug am Rande des Warmetales. Die Reste der beiden Gudenburgen liegen auf zwei nur 0,5 km voneinander entfernten Kuppen, so dass es neben der hier behandelten Anlage auf dem Großen Gudenberg noch eine weitere Gudenburg (Kleiner Gudenberg) auf dem kleineren Nachbarhügel zu verzeichnen gibt.

Geschichte

Burggeschichte

Die beiden Gudenburgen wurden vermutlich Mitte des 12. Jahrhundert errichtet. 1183/90 hatte der Erzbischof von Mainz die Burgen von thüringischen Landgrafen erworben und die Herren von Gudenberg, die wahrscheinlich die Bauherren der Burgen gewesen waren, damit belehnt. 1213 schlichtete der Erzbischof Streitigkeiten zwischen den Familien Schartenberg, Gudensberg, Gasterfeld, Groppen und Breitenbach. Die Burgen wurden 1232 von Landgraf Konrad von Thüringen im Rahmen seiner Auseinandersetzungen mit dem Mainzer Erzbischof Siegfried zerstört. Zwischen 1269 und 1272 wurden die beiden Burgen durch Truppen des Landgrafen Heinrich I. von Hessen während seiner Auseinandersetzungen mit dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein erneut zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Letzterwähnung

1271

Besitzgeschichte

Die große Gudenburg war seit der Aufspaltung der Familie der Herren von Gudenberg im Besitz der Nebenlinie Wolff von Gudenberg. Die Groppe von Schartenberg erhielten 1237 von diesen einen Teil der Burg, worauf sie sich sich fortan Groppe von Gudenberg nannten.
1515-1803 haben die Wolff von Gudenburg und die von der Malsburg Berg und Zehnt Gudenburg als mainzisches Lehen inne.

Adel

Herren von Gudenberg (1175-1534)
Groppe von Gudenberg (1209-1398)
Wolff von Gudenberg (1213-heute)

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Es ist anzunehmen, dass beide Burgen nach ihrer ersten Zerstörung 1232 wieder aufgebaut wurden. Dies konnte jedoch bislang nicht archäologisch nachgewiesen werden.

Baubeschreibung

Die Große Gudenburg war von einem starken Außenwall umgeben und nahm eine Fläche von ca. 125 x 90 m ein. Die Burg war direkt über einen Zwinger zugänglich.
Auf dem großen Gudenberg sind geringe Reste einer einstmals umfangreicher mittelalterlicher Burganlage erhalten.

Grabungen und Funde

Keramik aus dem 13. Jahrhundert

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg; Gipfelburg; Ringmauerburg

Rechtstyp

Lehnsburg; Ganerbenburg; Stammsitz

Funktionstyp

Adelssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Große Gudenburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2520_grosse-gudenburg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/2520

Indizes

Die Lage von Gudenburg (Großer Gudenberg) im Orthofoto