
Die Lage von Blumenstein im Orthofoto
Basisdaten
Die Burg Blumenstein lag im Nordteil des heutigen Naturparks Habichtswald und war vermutlich Stammburg der Herren von Blumenstein. Sie wurde bereits im 14. Jahrhundert aufgegeben und zerfiel seitdem. Von der Burg selbst sind keine Reste vorhanden.
Historische Namensformen
- Blumenstein, de (1213) [Regesten zur Geschichte der Mainzer Erzbischöfe 2, S. 158, Nr. 220 = HStAM Bestand Urk. 38 Nr. 1]
- Blomenstein (1258) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 48]
- Blumensteyn (1386) [HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 2089]
- Blumenstiel (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
- Wichtelkirche [Name des heutigen Felsens]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
11,5 km nordöstlich von Wolfhagen
Lage
3 km südöstlich von Zierenberg in einem westlichen Seitental des Dörnbergs auf dem markanten Basaltfelsen namens "Wichtelkirche" gelegen.
Geschichte
Burggeschichte
Wann genau die Burg errichtet wurde, ist nicht bekannt. 1213 erscheinen urkundlich zwei Brüder von Blumenstein und stellen dem Augustinerdoppelstift Merxhausen sechs Huben für die Niederlassung zur Verfügung. 1386 ist die Burg anscheinend bereits verfallen. Thiele von Blumenstein läßt Landgraf Hermann [II.] seinen Besitz an Zehnten, Häusern, Äckern u.a. zu Lutwardessen (wüst), Zierenberg, Kirchditmold, Dörnberg, Blumenstein und Egelsbett (wüst) auf und erhält ihn als Mannlehen zurück. 1430 wird Blumenstein nur noch als wüst erwähnt. 1436 erlischt die Familie von Blumenstein mit Hermann von Blumenstein, der Pfarrer in der heutigen Wüstung Lutwardessen (Leutwardessen) gewesen war. Auf der Scheensteinkarte von 1708/10 ist der Felsen ohne Burgreste eingezeichnet.
Ersterwähnung
1342
Letzterwähnung
1430
Adel
Herren von Blumenstein (1213-1445)
Bau und Baugeschichte
Baubeschreibung
Über die Gestalt und Naugeschichte der Anlage selbst ist nichts bekannt, sie war durch einen Halsgraben im Norden vom Hinterland abgetrennt. Die geomagnetischen Prospektionen 2008 konnten nördlich des Halsgrabens einen steinernen Kellerraum (3x 3) ermitteln, der auf die Existenz eines zur Burg gehörenden Wirtschaftshofes schließen lässt.
Grabungen und Funde
1905 wurden Dachziegeln gefunden.
Am Fuße des Felsen wurden 2008 mittelalterliche Keramikscherben gefunden, außerdem wurden geomagnetische Prospektionen durchgeführt.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Spornburg
Rechtstyp
Lehnsburg; Stammsitz
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Sippel, Archäologische Fundstellen und Funde aus mittelalterlicher Zeit im Stadtgebiet von Zierenberg, in: Zierenberg 1293 - 1993, S. 42-56, hier S. 50
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 60
- Reimer, Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 53
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 24
- Mertl, Archäologen, Maulwürfe und Kulturlandschaft. Ergebnisse der archäologischen Prospektion im Umfeld des Hohen Dörnbergs bei Zierenberg im Landkreis Kassel, in: Jahrbuch Landkreis Kassel 2010, S. 6-14, hier: S. 11
- Hufschmidt, Geschichte des oberen Warmetales, S. 74
EBIDAT
7951
Siehe auch
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Orte
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Blumenstein (Zierenberg)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2492_burg-blumenstein-zierenberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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