Burg Rodersen

Entstehungjahr unbekannt  
19378F4F-88AF-441E-BC79-64A0466C0DEA
Gemarkung
Niederelsungen
Landkreis
Kassel

Basisdaten

Es gibt keine schriftlichen Erwähnungen der Burg Rodersen aus der Zeit ihrer Nutzung. In der Zeit von 1960 bis 1972 führte das Heimatmuseum Wolfhagen umfassende Grabungen auf dem Gelände durch.

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Lagebezug

2,7 km westlich von Niederelsungen auf einem Sporn gelegen.

Lage

2,7 km westlich von Niederelsungen im mittleren Erpetal gegenüber der Stadtwüstung Landsberg befinden sich auf einem Sporn die geringen Reste einer mittelalterlichen Burg. Bei ihr lag noch der heute wüste Hof Aderoldessen.

Geschichte

Burggeschichte

Nach dem Sturz ihres alten Lehensherren, Heinrichs des Löwen, 1180 errichteten die Grafen von Everstein vermutlich zwischen 1183 und 1197 unter der Lehensoberhoheit des Mainzer Erzbischofs die Burg Roderikessen an der Grenze von Waldeck und Thüringen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts legte der thüringische Landgraf die Stadt Wolfhagen auf Mainzer Gebiet an. Zur gleichen Zeit versuchte der Graf von Waldeck im Bereich seiner Burg Rodersen mit einer Gegengründung, der Stadt Lansberg, seinen Einfluss zu sichern. Diese schwierige politische Lage führte zu kriegerischen Auseinandersetzungn in diesem Raum zwischn Mainz, Thüringen und Waldeck.
Vielleicht wurde die Burg 1232 zusammen mit der waldeckischen Siedlung Landsberg vernichtet. 1261/62 wurde die Burg duch Heinrich I. von Hessen endgültig zerstört. Steine der Burg wurden vermutlich in der Kirche von Niederelsungen wiederverwendet. Für zwei Zerstörungen sprechen auch die archäologischen Befunde.

Laufzeit

Ende des 12. Jahrhunderts–1262

Besitzgeschichte

1326 resigniert der Ritter Heinrich von Rodersen u.a. den Zehnten bei Rodersen an den Kölner Erzbischof mit der Bitte, hiermit den Grafen von Waldeck zu belehnen, was der Erzbischof im Jahr darauf auch umsetzt.

Adel

Grafen von Everstein (1240-1482)
Ein sich nach dieser Burg und/oder der gleichnamigen Wüstung nennendes Ortsadelsgeschlecht ist zwischen 1240 und 1482 belegt.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Zunächst bestand die Burg nur aus einem Wohnturm einem weiteren Gebäude (Süden) und einer Wall-Graben-Anlage. In einer weiteren Bauphase kamen zwei weitere Gebäude (Norden und Nordosten) und ein Ringwall hinzu. Nach der ersten Zerstörung der Burg (vermutlich 1232) wurde aus dem vorhanden Material ein neues Gebäude im Nordosten errichtet.

Baubeschreibung

Die Burg liegt auf einem Sporn. Ihre Rückseite ist durch einen Halsgraben geschützt. Die Burg lag auf einem Plateau von ca. 25 x 30 Metern, dass von einer 1,6 Meter dicken Ringmauer umgeben war. Auf der höchsten Stelle des Plateaus stand ein etwa 8 x 8 Meter messenden Wohnturm mit Keller. Im Südwesten der Anlage befand sich ein schmales Tor.

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg; Spornburg; Turmburg

Nachweise

Literatur

EBIDAT

7922

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Rodersen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2429_burg-rodersen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/2429

Indizes

Die Lage von Rodersen im Orthofoto