Malsburg

Bau / Ersterwähnung 1117  
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Gemarkung
Hohenborn
Landkreis
Kassel

Basisdaten

Die hochmittelalterliche Befestigungsanlage war Sitz eines Herrschergeschlechts, dass bis ins 15. Jahrhundert in Lehnsbindung zum Erzstift Mainz stand. Trotz zunehmender Abhängigkeit von der Landgrafschaft Hessen seit dem 16. Jahrhundert etablierte sich um die Burg ein weitgehend eigenständiges Gericht.

Historische Namensformen

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

  • castellum (1124)
  • castrum (1118/37)
  • Haus (1337)

Lagebezug

11,5 km nordöstlich von Wolfhagen

Lage

5,5 km nordnordwestlich von Zierenberg und 1,7 km südwestlich von Hohenborn über dem mittleren Warmetal auf der Kuppe eines kegelförmigen Berges im Wald. 150 m nordöstlich unterhalb der Anlage befindet sich noch ein Gut gleichen Namens (Malsburg (Gut)), an dessen Seite früher auch ein heute verschwundenes Forsthaus Malsburg lag.

Geschichte

Burggeschichte

1143 lassen sich die Herren von der Malsburg erstmals als mainzische Burgmannen nachweisen. 1265 wurde die Malsburg von Hessen erobert. Im Sühnevertrag zwischen dem Bischof von Paderborn und dem Erzbischof von Mainz wird 1271 festgehalten, dass die Malsburg zerstört und ihr Wiederaufbau verhindert werden soll, falls sie dem Landgrafen abgenommen werden kann. Trotz einer mainzischen Rückeroberung blieb die Burg aber zunächst intakt.
Bis ins 15. Jahrhundert sind die Herren von der Malsburg meist auf der Seite des Mainzer Erzbischofs bzw. Kurfürsten zu finden. 1329 nehmen sie die von Pappenheim in die Burg auf, verpflichten sie aber, ihrem Lehnsherrn, dem Mainzer Erzbischof sowie dem Herzog Otto von Braunschweig, keinen Schaden zuzufügen. 1337 öffnen die Malsburger ihr Haus dem Erzbischof und erhalten hierfür von diesem 85 Mark sowie das Dorf zu Esebeck. 1353 befindet sich die Burg in der Pfandherrschaft des Paderborner Erzbischofs, der sie verteidigen soll. Um 1427 wird die Burg aufgegeben.

Ersterwähnung

1117

Besitzgeschichte

1118/37 wird die Malsburg unter den Besitzungen aufgeführt, die Erzbischof Adalbert I. für seine Mainzer Kirche erworben hat. 1124 wird sie als Eigengut von Ulrich von Wartberg dem Erzbischof übertragen und als Lehen wieder ausgetan. 1425 empfangen die Malsburger erstmals von den Landgrafen Lehen. Sie blieben auch nach Verfall der Burg bis 1867 im Besitz des Geländes, als dieses in den Besitz des Gutes Hohenborn überging.

Adel

Grafen von der Malsburg (1115-1206)
Herren von der Malsburg

Abgang

Die Burg verfiel seit Anfang des 15. Jahrhunderts.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Über die mittelalterliche Bauentwicklung ist bisher nichts bekannt. Ein Mauerrest mit Rundbogenöffnung wurde Mitte des 20. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen.

Baubeschreibung

Die Burgruine mit einigen Bauresten liegt auf einem steil abfallenden Basaltkegel. Die Burgfläche umfasst etwa 15 x 20 Meter. Sie ist von Hanggräben umgeben. Am Südende der Burg stand ein Rundturm (6,5 m Durchmesser) mit Wendeltreppe. Am Nordhang lag ein Brunnen.

Grabungen und Funde

Lesefunde von Keramik vom 13. bis zum 17. Jahrhundert

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg; Gipfelburg; Ringmauerburg

Rechtstyp

Lehnsburg; Ganerbenburg; Stammsitz

Funktionstyp

Adelssitz

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Malsburg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/2389_malsburg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/2389

Indizes

Mauer (Rundturm) der MalsburgMauerreste der MalsburgMauerreste der MalsburgDie Lage von Malsburg im OrthofotoGrundriss des Rundturms der Malsburg, 1937