Burg Kellerberg

Bau / Ersterwähnung 12287  
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Basisdaten

Die Ruine der Burg Kellerberg thront auf einem steilen Bergkegel oberhalb von Battenberg. Errichtet vermutlich im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts war sie der Sitz der Grafen von Battenberg-Wittgenstein bevor sie Ende des 13. Jahrhunderts in den Besitz der Mainzer Erzbischöfe kam. Mitte des 15. Jahrhunderts erwarben die hessischen Landgrafen die Burg, seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist sie Ruine. Ihr runder Bergfried dient seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Aussichtsturm.

Weitere Namen

Kellerburg

Ortstyp

Burg

Bezeichnung der Siedlung

Lagebezug

etwa 12 km südwestlich von Frankenberg

Lage

Unmittelbar westlich von Battenberg liegt die Kellerburg auf einem steilen bewaldeten Bergkegel.

Geschichte

Burggeschichte

Neben der Battenburg ist die Kellerburg die zweite mittelalterliche Burganlage in Battenberg und diente nach ihrer Fertigstellung als neuer Sitz der Grafen von Battenberg-Wittgenstein.

Ersterwähnung

12287

Laufzeit

13. Jahrhundert–

Besitzgeschichte

Die Burg Kellerberg war ursprünglich im Besitz der Grafen von Battenberg-Wittgenstein. 1227 trugen Wittekind und Hermann von Battenberg-Wittgenstein ihr Burg dem Landgrafen Heinrich Raspe IV. von Thüringen zu Lehen auf. Im folgenden Jahrzehnt konnten sich jedoch die Erzbischöfe von Mainz als Mitbesitzer der Burg Kellerberg (und auch der Battenburg) etablieren. Urkunden von 1228 (?), 1234 und 1238 belegen den Verkauf jeweils der Hälfte der Burgen an die Erzbischöfe. 1291 teilen die Battenberger Grafen und die Mainzer Erzbischöfe ihren gemeinsamen Besitz neu auf: die Battenburg fiel an Mainz, Graf Hermann von Battenberg erhielt die Kellerburg. Vor 1297 verkaufte er diese Burg jedoch ebenfalls an den Mainzer Erzbischof. Die Burg wurde in der Folgezeit mehrfach verpfändet: 1303 an Otto I. von Waldeck, später an Johann I. von Nassau-Weilburg und seine Frau Johanna von Saarbrücken, die die Burg 1364 an Otto II. von Waldeck weiter verpfändeten und 1373 an Johann I. von Nassau-Dillenburg, später war Johann Schenk zu Schweinsberg Pfandnehmer. 1464 erwarb Landgraf Heinrich von Hessen unter anderem die Pfandschaft für Kellerberg, 1583 verzichteten die Mainzer Erzbischöfe im Merlauer Vertrag auch auf ihr Einlösungsrecht für Burg Kellerberg.

Abgang

Die Burg war seit 1462 nicht mehr bewohnt, wurde 1577 jedoch noch als intakt beschrieben. 1712 war sie Ruine, im Salbuch heisst es: „Vor der Wasserpfort zur linken Hand hat das alte Schloß Kellerberg, der Zwinger und die Burg gestanden und sind von der Letzteren auf dem sogenannten Burgberge noch ein Turm, einiges Mauerwerk und der Laufgraben zu sehen.“

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte

Die Burg wurde im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtet.

Baubeschreibung

Die Burg hat einen ovalen Grundriss von etwa 40 Meter Länge und 20 Meter Breite. Am schmalen westlichen Ende erhebt sich der leicht konische runde Bergfried. Der Eingang befand sich gegenüber an der östlichen Schmalseite. Auf dem Stich des 17. Jahrhunderts ist auf der Nordseite des Burghofes ein Wohngebäude zu erkennen. Der runde Bergfried wurde in den Jahren 1882 bis 1903 als Aussichtsturm instandgesetzt, 1940 wurde eine Flugwache eingerichtet. 1960 wurde der Turm wieder als Aussichtsturm hergerichtet.

Erhaltungszustand

Der runde Bergfried, einige Reste der Ringmauer sowie der Wallgraben haben sich erhalten.

Denkmaltopographie

Die Kellerburg mit ihrem ovalen Grundriss stammt wahrscheinlich aus staufischer Zeit und wurde 1227 erstmals urkundlich erwähnt. Erhalten blieben der Bergfried, der Graben und Reste des Mauerberings. Bis 1462 wurde die Burg zu Wohnzwecken genutzt, später nur noch als Lager. Noch ein Jahrhundert später erschien sie im Dorfbuch des Oberfürstentums Marburg 1577 als intakte landesherrliche Befestigung. Danach jedoch geriet sie zunehmend in Verfall, so dass sie 1712 im Salbuch nur noch als Ruine weitgehend im heutigen Zustand aufgeführt wurde. Der Bergfried aus Bruchsteinmauerwerk mit Sandstein eingefassten Öffnungen wurde in jüngerer Zeit saniert und für Touristen durch eine Treppe im Inneren zugänglich gemacht. DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp

Höhenburg; Gipfelburg

Rechtstyp

Dynastenburg; Landesburg@Erzstift Mainz; Landesburg@Landgrafschaft Hessen; Pfandburg

Funktionstyp

nicht ermittelbar

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg Kellerberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/1907_burg-kellerberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/1907

Indizes

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