
Burg Reckenberg
Basisdaten
Schloss Reckenberg, das malerisch zwischen Ruppenkopf, Heckenstein, Hohem Rad und Lindenkopf im Orketal liegt, ist urkundlich ertsmals im 14. Jahrhundert nachweisbar. Die ehemalige Wasserburg war bis 1803 Eigentum der Reichsabtei Corvey, die gut vier Jahrhunderte lang die Familie von Eppe mit Reckenberg belehnte, nach deren Aussterben einige Jahr auch die Herren von Ditfurth. Ihr heutiges Aussehen mit Herrenhaus und Wirtschaftsgebäuden erhielt die Anlage im 17. Jahrhundert. Burg Reckenberg ist in Privatbesitz.
Weitere Namen
Schloss Reckenberg
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- Reckinsburg (1369) [Stoecker, Eppe, S. 13]
- Gut Reckenberg (1487/1738) [Fürstabtei Corvey - Akten, Nr. 1679]
- des Hauses Reckenberg (1561-1568) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 121 Nr. 7461]
Lagebezug
knapp 11 km nordnordöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage
Schloss Reckenberg liegt im Orketal östlich des Ruppenkopfs.
Geschichte
Ersterwähnung
1369
Laufzeit
14. Jahrhundert–
Besitzgeschichte
Burg Reckenberg war als Lehen der Abtei Corvey im Besitz der Herren von Eppe, 1369 waren Dietrich von Eppe sowie seine Söhne Andreas und Vollbracht mit der Burg belehnt worden. Die Familie von Eppe starb 1785 mit Florenz Anton von Eppe aus und Corvey belehnte den Reichskammergerichtsassessor Franz Dietrich von Ditfurth mit Schloss und Gut Reckenberg. 1811 wurde Reckenberg Eigenbesitz der von Ditfurth und 1815 erwarb der bisherige Gutsverwalter Johann Georg Wagener das Anwesen. Im Jahre 1861 kaufte Freiherr Ludwig von Elverfeldt zu Canstein (1793–1873) Burg Reckenberg, 1873 Friedrich von Forcade de Biaix (1821-1891). Der Bergassessor Kratz aus Essen kaufte die Burg 1934 der Familie Forcade ab, 1953 erwarben von Josef und Elvire Karlheim aus Duisburg, 2003 erbte ihr Neffen Christian Heesen Burg Reckenberg.
Sonstiges
1895: 2 Wohnhäuser mit 17 Bewohnern
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Es ist nicht bekannt, wer die ursprüngliche Wasserburg wann errichtete. Philipp Elmerhaus von Eppe und seine Ehefrau Clara Ursula von Dersch ließen 1671 einen Neubau erbauen, in den zwei ältere Rundtürme einbezogen wurden. Die östliche Hauptfront erhielt im 19. Jahrhundert einen neugotischen Zwerchgiebel. Die Wirtschaftsbauten entstanden ebenfalls im 17. Jahrhundert.
Baubeschreibung
Das Herrenhaus ist ein langrechteckiger Bruchsteinbau mit Keller, zwei Wohngeschossen und Krüppelwalmdach. Zwei ältere Rundtürme flankieren die Westfront: der nördlich zweigeschossig mit einem achteckigem Spizhelm, der südliche dreigeschossig mit Zinnenkranz. Über dem zentralen Eingangsportal der Südfront erhebt sich ein hoher Zwerchgiebel. Im Garten vor der Südfront befindet sich ein runder Brunnenturm. Nordöstlich des Herrenhauses steht ungefähr im rechten Winkel zu ihm ein langgestrecktes Wirtschaftsgebäude, ebenfalls ein Bruchsteinbau, zweigeschossig mit Krüppelwalmdach und zwei runden Ecktürmen mit Zeltdächern an der nördlichen Längsseite. Nördlich des Wirtschaftsbaus stehen Verwalterhaus und Scheune.
Erhaltungszustand
Das heutige Erscheinungsbild der Hofanlage geht auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Am Herrenhaus finden sich sowohl ältere Bauteile (Rundtürme), als auch neuere Zutaten (Zwerchgiebel).
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg; Wasserburg; Herrenhaus
Rechtstyp
Landesburg@Reichsabtei Corvey; Lehnsburg
Funktionstyp
nicht ermittelbar
Nachweise
Quellen
- Familien- und Gutsarchiv v. Eppe (1599-1824) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 340 von Eppe]
- Belehnungen der von Eppe (1487-1795) [Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, A 295 II Fürstabtei Corvey - Akten, 1.9.5.34 v. Eppe]
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 129
- Stoecker, Eppe, S. 13-15
- Römer, Dorf und Burg, S. 35 f.
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 276
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3, S. 66 f. (online)
- Hellwig, Familie von Forcade
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Gerichtsstätten in Hessen
- Historische Kartenwerke
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Reckenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/1689_burg-reckenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/1689
Indizes





