
Die Lage von Hahnhof im Orthofoto
Basisdaten
Von dem ehemaligen großen Rittergut der Treusch von Buttlar ist heute nichts mehr vorhanden. Nach komplizierten Besitzverhältnissen im Mittelalter erwarb die Familie von Buttlar die Anlage und behielt sie bis ins 19. Jahrhundert. Zahlreiche Besitzwechsel im 20. Jahrhundert führten zum Niedergang des Gutsbetriebes und zur Auslöschung.
Weitere Namen
Treuscher Hof
Haynhof
Hainhof
Historische Namensformen
- hainhoff (1592) [Mercator, Hassia landtgraviatus HStAM Bestand Karten Nr. R II 28, Bl. 6]
- Vorwerk Hainhof (1599) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 565]
Ortstyp
Herrenhaus
Lagebezug
22 km südöstlich von Eschwege gelegen
Lage
1,5 km westsüdwestlich der Ortsmitte von Herleshausen an der Stelle der Ortswüstung Hain nahe der Werra
Geschichte
Burggeschichte
Der heute verschwundene Hainhof lag abseits der Ortswüstung Hayn. Vielleicht gehörte der Hof 1019 zu einer Schenkung von Kaiser Heinrich II an das Kloster Kaufungen. und von diesem an den Ortsadel vergeben. Erstmalig erwähnt wurde der Hof 1268, als Graf Burchard von Brandenburg auf seine Rechte zugunsten des Klosters Kaufungen verzichtete. 1392 wurde der Hof an die Ritter Hans und Hermann von Colmatsch verkauft und weitere Besitzerwechsel folgten.
Nach der Auflösung der Klöster in der Reformation übernahm 1527 der hessische Landgraf den Besitz und gab das "Vorwerk zum Hain" den Treusch von Buttlar als Lehen.
1597 wurde der Buttlarsche Besitz in Herleshausen vergrößert, ein weiteres freies Gut wurde angegliedert, das als Treuscher Hof in Herleshausen bekannt wurde. Reinhard Treusch von Buttlar wurde als Eigentümer 1597 des Treuschen Hofes und Wolf Christian von Buttlar als Eigentümer des Hainhofes genannt. Die beiden Rittergüter blieben bis 1824 im Besitz der Familie. 1895 wird das Vorwerk Hahnhof von dem hessischen Landgrafen Alexis von Hessen gekauft. Er setzt einen erfolglosen Pächter ein. Daher wird das Gut 1911 an die Spar- und Darlehenskasse Herleshessen verpachtet, die es an ortsansässige Landwirte weitergibt. Die Gesamtanlage verfiel in der Folgezeit. Die Gemeinde Herleshausen kaufte 1928 das Grundstück von den hessischen Landgrafen und richtete einen Kindergarten ein. Die Kreissparkasse kaufte den ehemaligen Vorgarten und baute hier eine Zweigstelle, im Obstgarten errichtete 1955 das DRK ein Heim, das Wohnhaus wurde bei Straßenbaumaßnahmen abgerissen, der letzte Gebäudebestand des ehemals großen Gutsbetriebes verschwand in der Mitte der 60er Jahre.
Ersterwähnung
1268
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Das Gut bestand noch 1747 als offene Hofanlage, von der zwei Seiten mit Stallungen, Wohnhaus und Scheune bebaut waren. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Hof durch die Brüder Jost Ernst und Heinrich von Buttlar ausgebaut. Ein großes Vierseithof entstand. Im Norden lag das durch einen Anbau erweiterte Wohnhaus, im Osten standen Gesindehaus, Rinderstall und Futterscheune, im Süden Schweinestall und Scheune, im Westen Pferdestall, eine Scheune und ein Ökonomiegebäude mit Keller und Speicher. Außerdem wurde ein Erbbegräbnis hinter dem Garten angelegt; dies wurde 1936 eingeebnet.
Burgtyp
Bautyp
Herrenhaus
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Schwertzel, Otto. Hahnhof und Treuscher Hof in Herleshausen, in: Das Werraland, Jg.41, Heft 3, 1989, S. 40-42
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 195 und 198
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Herrenhaus Hahnhof“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15580_herrenhaus-hahnhof> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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