Basisdaten
Die Geschichte des Dorfes Angenrod und die des Hofgutes sind eng miteinander verbunden. Im 13. Jahrhundert bestand hier ein Wasserschloss, auf dem seit 1450 die Herren von Wehrda gen. Noding lebten. Das Wappen der v. Nodung zeigt einen schwarzen Wechselzinnenbalken im weißen Schilde; man findet ihn heute noch in dem verwitterten Buntsandsteinrelief über dem Seiteneingang des zu einer Wohnanlage umgebauten Herrenhauses.
Die Familie starb 1805 aus, das Hofgut wechselte in der Folgezeit mehrfach den Besitzer. Die Stadt Alsfeld erwarb 1989 die Gesamtanlage und ließ das Herrenhaus in eine Wohnanlage umbauen.
Weitere Namen
Hofgut Angenrod
Historische Namensformen
- hauß (1563) [HStAM Bestand 3 Nr. 2113]
- Bau (1450) [Schreibweise nach Archivregest HStAD Bestand A 5 Nr. 449/1 Digitalisat]
- Lehengut Angenrod (1606-1676) [HStAD Bestand G 31 C Nr. 22 a/1]
- Hof Angenrod (1805) [HStAD Bestand G 31 C Nr. 22 d/3]
Ortstyp
Burg
Lagebezug
4,5 km nordwestlich von Alsfeld
Lage
In Angenrod in der Niederung am linken Ufer der Antrifft gelegen
Geschichte
Burggeschichte
In dem Ort Angenrod, der erstmals 1272 als Ingenrod erwähnt wurde, bestand eine Wasserburg im Antrifttal. Um 1450 erhielten die Herren von Wehrda, genannt Nodung, den Ort als Lehen durch den hessischen Landgrafen Ludwig I. übertragen. Sie bauten hier ein Hofgut aus, in dem im 16. Jahrhundert ein eigener Gerichtshalter die niedrige Gerichtsbarkeit in ihrem Auftrag ausübte.
Im 17. Jahrhundert verkaufte Georg Rudolf von Wehrda, genannt Nodung das Anwesen an den Amtmann von Romrod, Urias Martin. Wenig später erwarb Johann Georg von Wehrda in den 1680er Jahren das Gut seiner Vorfahren zurück. 1805 fiel der Besitz mit dem Aussterben der Familie an die hessischen Landgrafen zurück.
Besitzgeschichte
1450 Herren von Wehrda, genannt Nodung
17. Jahrhundert Verkauf durch Georg Rudolf von Wehrda, genannt Nodung Urias Martin
um 1680 Rückkauf durch Johann Georg von Wehrda
1805 Rückfall an die hessischen Landgrafen zurück.
1811 Familie von Bibra
um 1900 Familie der Grafen Bernstorff
1959 Georg Wilhelm von Hannover
1972 Kauf durch die Hessische Landgesellschaft
Ende der 1980er Jahre Ankauf durch die Stadt Alsfeld
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Die alte Wasserburg wurde östlich vom Hauptbett der Antriff, an den anderen Seiten durch künstlich angelegte Wassserläufe geschützt. Der heute noch sichtbare älteste Teil der Anlage stammt aus der Zeit um 1700. Von der mittelalterlichen wasserumflossenen, ehemals dreiseitigen Anlage ist heute noch der Fischteich als Rest eines weitverzweigten Grabensystems erhalten. Als älteste Höfe außerhalb der Wasserburg gab es unmittelbar flussaufwärts zwei herrschaftliche Mühlen.
Denkmaltopographie
Burgtyp
Bautyp
Wasserburg
Rechtstyp
Lehnsburg
Funktionstyp
Adelssitz
Nachweise
Literatur
- Angenrod. Bilder und Texte zur Geschichte eines Ortes, 1989, S. 9-13
Crusius, Der Kreis Alsfeld
, S. 133-134
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wasserburg Angenrod“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15539_wasserburg-angenrod> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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