Basisdaten
In einer Beschreibung Höchsts von 1766 werden drei Burgstätten erwähnt: in den Erlengärten, im Wäldchen (Eremitage) und bei der Günderrodschen Mühle. Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg in Höchst fällt in das Jahr 1268 und bezieht sich vermutlich auf die Burg in den Erlengärten. 1405 befahl König Ruprecht von der Pfalz seinem Wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein, das Schloss Hoest zu zerstören, vermutlich die Burg im Wäldchen. Henne von Buches errichtete 1424 eine neue Burg und empfing dieses Hauß mit seinem Graben und Vorhof von den Grafen von Isenburg als Lehen. Diese Burg wurde im 30jährigen Krieg zerstört.
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- castro nostro in Hoesten (1268) [Baur, Hessische Urkunden 5, Nr. 62]
- ad castrum Hoiest (1268) [Baur, Hessische Urkunden 5, Nr. 62]
- castro Hoiesten (1268) [Baur, Hessische Urkunden 5, Nr. 62]
- ante castrum Hoiste (1279) [Baur, Hessische Urkunden 5, Nr. 101]
- ? prope castrum Hoesten (1364) [Baur, Hessische Urkunden 5, Nr. 445]
Lagebezug
etwa 13 km westlich von Büdingen
Lage
Die Burg stand vermutlich nördlich des heutigen Ortes.
Geschichte
Burggeschichte
Im Jahre 1766 stellte der Amtmann Johann Friedrich Neuhof einiges zur Geschichte Höchsts zusammen und hielt darin fest: „Dieser Flecke Höchst war eine Gahnerbschafft, in welcher Burgen die Gahnerben, in dem Ordt selbsten aber die reisige Knechten wohnten. Alda befanden sich drey Burgen, als eine wo die jetzige Eremitage ist, eine wo die gegenwärtiche neue von Günderodische Mühle stehet, und eine in den sogenannten Erlen nach der Frankfurther Straasen zu. Die Stelle von Letzterer sindt die gegenwärtiche Erlengärtchen, welche die Unterthanen besitzen, und dahero noch zehendfrey sindt samt dem Strich von dem graben gleich über dem Feld-Trink-Brunnen, als von dasiger Straase an dem Graben fort, über die Äcker und vor den Erlengärthen vorbey biß an die Engelthaler Wiese, welches der Weeg nach solcher Burg in den Erlen gewesen, und auch noch zur Zeit zehendfrey ausgesteinet sein soll.“ (Ferger, Burgen, S. 2) Die drei Burgen - Burg Höchst (In den Erlen), Burg Höchst (Im Wäldchen) und Burg Höchst - waren Ganerbenburgen und größtenteils im Besitz der Familien von Büches und von Carben. Das spätere Schloss Günderrode wurde von der Familie von Carben erbaut.
Ersterwähnung
1268
Besitzgeschichte
Die Burg war eine Ganerbschaft und im Jahre 1268 werden die Ritter von Büches (Rupert, Konrad und Herdan) sowie der Ritter Rupert von Carben als Eigentümer der Burg genannt (gemeinsam stifteten sie das Kloster Engelthal, welches auf Land gebaut wurde, dass zu ihrer Burg gehört hatte).
Abgang
Angeblich ist die Burg durch Kaiser Rudolf von Habsburg zerstört worden, der im 13. Jahrhundert mehrere Raubschlösser in Hessen und Thüringen abbrechen ließ.
Bau und Baugeschichte
Erhaltungszustand
Die Burg ist nicht erhalten.
Burgtyp
Bautyp
Niederungsburg
Nachweise
Literatur
- Ferger, P.: Die Burgen in Höchst an der Nidder, in: Heimatblätter für den Kreis Büdingen 15 (1952), Nr. 8, S. 1-5, wieder in: 750 Jahre Höchst an der Nidder, unpaginiert
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 354
- Wagner, Kreis Büdingen, S. 173f.
- Denkmaltopographie Wetteraukreis, Bd. I, S. 34ff.
- Vielsmeier, Flurnamen, Bd. 2, 46a, 46b
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Burg Höchst (In den Erlen)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15507_burg-hoechst-in-den-erlen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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