
Schloss Totenberg
Basisdaten
Von der ehemaligen Burganlage auf dem Totenberg sind heute nur noch der Verlauf der früheren Umfassungsmauer und einige kleine Mauerreste zu sehen. Aufgrund archäologischer Befunde, die bei Begehungen und Grabungen 2011 und 2012 gemacht wurden, lässt sich der Bau der Anlage auf das 9. Jahrhundert datieren, genutzt wurde sie vermutlich bis zum 10. Jahrhundert. In deutlich späteren schriftlichen Quellen wird das Schloss Totenberg als Stammburg der Schutzbar genannt Milchling bezeichnet.
Weitere Namen
Milchlingsche Burg
Schloss Todenberg
Ortstyp
Burg
Bezeichnung der Siedlung
- Milchlingsche Burg vnnd Stammhauß (um 1615) [Geschlecht vnd Zeit Register der Freyherrn zu Burgmilchling etc., UB München 0014/W 4 H.aux. 947]
- Rudera vom Schlos Todenberg (1717) [Staatsarchiv Marburg, Karten P II 9759]
Lage
Die Burg lag auf dem Totenberg nördlich des Dorfes Treis.
Geschichte
Burggeschichte
Die Keramikfunde legen nahe, dass die frühmittelalterliche Burganlage auf dem Totenberg im 9. und 10. Jahrhundert bewohnt und genutzt wurde. In weit späteren schriftlichen Quellen wird die Anlage als Milchlingsche Burg vnnd Stammhauß bezeichnet (um 1615).
Laufzeit
9. Jahrhundert–
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Der archäologische Befund deutet darauf hin, dass die Befestigungsanlagen im 9. Jahrhundert errichtet wurden. Frühere oder spätere Bauphasen konnten bislang nicht festgestellt werden.
Baubeschreibung
Die rund 520 m lange Befestigungsanlage umgibt eine Fläche von 1,78 ha. Die zweischalige Mauer hatte eine Stärke von 1,4 bis 1,6 m und war vermutlich 3 bis 5 m hoch.
Erhaltungszustand
Der Verlauf der Befestigungsanlage ist noch zu erkennen, einige Mauerreste sind sichtbar.
Grabungen und Funde
In den Jahren 2011 und 2012 führte der Arbeitsgruppe Archäologie des Oberhessischen Geschichtsvereins mehrere Grabungen auf dem Gelände durch. Neben vorgeschichtlicher und frühmittelalterlicher Keramik wurde auch ein frühmittelalterlicher Schwertgurtbeschlag aus feuervergoldetem Buntmetall gefunden.
Burgtyp
Bautyp
Höhenburg; Gipfelburg
Nachweise
Literatur
- Gerschlauer u. a.: Milchlingsche Burg
- Susanne Gerschlauer, Michael Gottwald, Volker Hess, Christoph Röder: „Der Totenberg. Fränkischer Rasthof mit schöner Aussicht“, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins 97 (2012), S. 15-28, online (pdf)
- Michael Gottwald, Volker Hess, Christoph Röder: Die „Rudera vom Schlos Todenberg“ bei Treis an der Lumda, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins 96 (2011), S. 299-317, online (pdf)
- Gottwald u. a.: Begehung und Grabung
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Totenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15506_schloss-totenberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15506