Basisdaten
Landgraf Ludwig IV. ließ den Renaissancebau auf dem Gelände des ehemaligen Antoniterklosters Grünberg errichten. Er bestimmte ihn zum Witwensitz seiner Ehefrau Hedwig, später seiner zweiten Frau Marie. In seiner äußeren Form entspricht der heutige Bau weitgehend dem Zustand von 1594.
Ortstyp
Schloss
Lagebezug
gut 19 km östlich von Gießen
Lage
Das Schloss befindet sich am nördlichen Rand der Altstadt, Grünberg, Rosengasse 4.
Geschichte
Burggeschichte
Nach der Aufhebung des Antoniterklosters 1527 bestimmte Landgraf Ludwig IV. die Anlage 1567 zum Witwensitz, zunächst für sein Frau Hedwig, später für seine zweite Gemahlin Marie. 1577 bis 1582 ließ er den Schlossbau errichten.
Ersterwähnung
1577-1582
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Auf dem Gelände des ehemaligen Antoniterklosters Grünberg ließ Landgraf Ludwig IV. 1577 bis 1582 von Baudirektor Eberhard Baldwein den Schlossbau errichten. 1594 wurden Umbauarbeiten vorgenommen: der Fachwerkanbau an der östlichen Schmalseite und die beiden Fachwerkerker zur Straßenseite hin wurden errichtet.
Baubeschreibung
Über einem massiven Erdgeschoss erheben sich zwei Fachwerkgeschosse. An der Straßenfront hat der Bau zwei hervortretende Fachwerkerker, deren Giebel mit S- und C- Voluten gestaltet sind. Der östliche Erker trägt in seiner Schwelle die Inschrift: „1594 MEISTER HANS KRAVSKOPF VON KIRCHFERS IM GERIT LORA DISEN BAV GEMACHT“.
Erhaltungszustand
In seiner äußeren Gestalt entspricht das erhaltene Gebäude dem Zustand von 1594.
Denkmaltopographie
Bei dem längs der Rosengasse liegenden, dreigeschossigen Bau (Rosengasse 4) handelt es sich um das Schloss, ein Wohngebäude, das, nachdem 1569 Landgraf Ludwig IV. das ehemalige Kloster zum Witwensitz seiner Gemahlin Hedwig bestimmt hatte, von 1577-1582 unter der Oberaufsicht des landgräflichen Baudirektors Eberhard Baldwein auf den Resten eines älteren, zum Kloster gehörenden Gebäudes errichtet wurde. Nach dem Tod Hedwigs (1590) war es Witwensitz der zweiten Gemahlin Ludwigs, Maria von Mansfeld, und wurde später von den Landgrafen als Jagdschloss genutzt. Das aus massivem Mauerwerk bestehende, mit einem mächtigen Krüppelwalmdach ausgestattete Gebäude wurde 1594 noch einmal umgebaut. Es entstanden ein Anbau mit zwei vorkragenden Fachwerkobergeschossen an der östlichen Schmalseite, in dem eine hölzerne Wendeltreppe untergebracht ist, und die beiden zur Straße gerichteten breiten, zweigeschossigen Fachwerkerker. Diese von Volutengiebeln bekrönten, von Holzkonsolen getragenen Renaissanceerker sind horizontal durch weit vorkragende, mehrfach profilierte Gesimse unterteilt und zeigen symmetrisch aufgebautes Fachwerk mit verzierten Kopfwinkelhölzern und „Feuerböcken“. Der östliche, etwas breitere trägt in seiner Schwelle folgende Inschrift:“1594 MEISTER HANS KRAVSKOPF VON KIRCHFERS IM GERIT LORA DISEN BAV GEMACHT“.
Burgtyp
Bautyp
Schloss
Nachweise
Literatur
- Dehio. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 350 f.
- Denkmaltopographie Landkreis Gießen, Bd. II, S. 170-172
- Kunstdenkmäler Gießen 1, S. 193f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Hessischer Städteatlas
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schloss Grünberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15503_schloss-gruenberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15503
