Unterhof Schweinsberg
Basisdaten
Der sog. Unterhof liegt unmittelbar westlich unterhalb der Ringmauer von Burg Schweinsberg. Der um das Jahr 1600 durch die Schenck erbaute Unterhof wurde mit Ausnahme von Teilen des massiven Erdgeschosses 1635 durch kaiserliche Truppen 1635 niedergebrannt. Erst 1661 ließ Georg Rudolf Schenck zu Schweinsberg im Bereich des Unterhofs einen neuen Wohnbau errichten. Bei diesem Gebäude handelt es sich um einen Winkelbau, der aus einem massiven Erdgeschoss, zwei verschieferten, vorkragenden Fachwerkobergeschossen unter Krüppelwalmdach besteht und bis heute erhalten. Ebenfalls erhalten hat sich das massive Erdgeschoss des Vorgängerbaus.
Ortstyp
Adelshof
Lagebezug
14 km ostsüdöstlich von Marburg gelegen
Lage
Der Unterhof befindet sich westlich unterhalb von Burg Schweinsberg (Neustadt 2).
Geschichte
Burggeschichte
Ein mehrfach erneuerter Burgfrieden von 1442 untersagte den Familienmitgliedern der Schenck von Schweinsberg die Ansiedlung unterhalb des Burgbergs (im "Tal"). Offenbar kam es hierbei 1600 zu Streitigkeiten wegen des westlich, unterhalb des Burgbergs (im "Tal") gelegenen Unterhofs, diese wurden 1603 beigelegt.
Ersterwähnung
um 1600
Laufzeit
um 1600–
Adel
Schenck von Schweinsberg
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Erbaut wurde der Schencksche Unterhof um das Jahr 1600 auf der Grenze zwischen Alt- und Neustadt. Nachdem er während der Belagerung Schweinsbergs durch kaiserliche Truppen 1635 mit Ausnahme von Teilen des massiven Erdgeschosses niedergebrannt wurde, ließ Georg Rudolf Schenck zu Schweinsberg im Jahr 1661 einen neuen Wohnbau im Bereich des Unterhofes errichten.
Baubeschreibung
Bei dem sog. Unterhof handelt es sich um einen Winkelbau, der sich aus einem massiven Erdgeschoss und zwei verschieferten, vorkragenden Fachwerkobergeschossen unter Krüppelwalmdach zusammensetzt. Ein Pilasterportal mit Inschrift befindet sich an der Westseite des Wohnbaus. Unmittelbar südwestlich des Hauptbaus liegt ein massives Nebengebäude mit Walmdachabschluss, in dem die Remise und das frühere Waschhaus untergebracht waren. In nordöstlicher Richtung schließt sich an den Wohnbau ein ebenfalls massiver zweigeschossiger Wirtschaftsbau an. Von der Straße ist der Unterhof durch eine hohe Bruchsteinmauer abgesetzt.
Erhaltungszustand
Teilweise hat sich das massive Erdgeschoss des ersten, etwa auf das Jahr 1600 datierenden Wohnbaus erhalten.
Burgtyp
Bautyp
Adelshof
Funktionstyp
Herrensitz
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 268-268
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 278-282
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 835
- Denkmaltopographie Landkreis Marburg-Biedenkopf, Bd. I, S. 576-582 u. 587-589
- Uhlhorn, Burg Schweinsberg über der Ohm, in: Aus der Vergangenheit unserer Heimat 28/29 (1949)
- K. A. Eckhardt, Die Schenken zu Schweinsberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 3 (1953), S. 96-149
- Kern, Amöneburger Becken, S. 138-139
- Mitteilungen aus dem Freiherrlichen Schenck zu Schweinsberg'schen Samtarchiv 1 (1959 ff.), mit zahlreichen Beiträgen zur Stadt- und Familiengeschichte
- Zur Geschichte von Burg und Stadt Schweinsberg im Mittelalter. - In: Heimatjahrbuch Kreis Marburg-Biedenkopf (1982), S. 136-140
- Schweinsberg - ein alter Herrensitz : einst war es e. Stadt mit 'Frankfurter Recht' / Dörr, Karl-Heinz. - In: Hessische Heimat, Bd. 43 (1992), 1, S. 1-3
- Brohl, Festungen in Hessen, S. 171-176
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Unterhof Schweinsberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15355_unterhof-schweinsberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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