Basisdaten
Die sog. Neue Burg befand sich auf der markanten Basaltkuppe im Zentrum der Altstadt von Kirchhain, nahe des nordwestlichen Abschnitts der Stadtmauer. Vermutlich wurde der Baukomplex zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt zwischen etwa 1421 und 1527 als Amtssitz der landgräflichen Beamten in Kirchhain errichtet. Über die architektonische Gestaltung der Neuen Burg kann aufgrund fehlender Informationen keine Aussage getroffen werden. Mit Ausnahme einer Scheune wurde die Anlage 1762 während des Siebenjährigen Krieges völlig zerstört. Erhalten ist lediglich ein großer Torbogen erhalten aus dem 16./17. Jahrhundert.
Ortstyp
Burg; Adelshof
Lagebezug
10 km ostnordöstlich von Marburg gelegen
Lage
Die Anlage befand sich auf der Basaltkuppe im Zentrum der Altstadt von Kirchhain (Schulstraße), nahe des nordwestlichen Abschnitts der Stadtmauer.
Geschichte
Laufzeit
–1762
Besitzgeschichte
Nach dem Jahr 1527 dient der Bau als freiadeliger Burgsitz der Familie von Radenhausen. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts befindet sich die sog. Neue Burg im Besitz eines Kanzleirats Scheffer. Zum Schefferschen Gut gehören 1786 etwa 105 Ackerland, ca. 66 Wiesen und 6 Gartenland (Kasseler Acker). 1858 ist das Scheffersche Gut verpachtet.
Funktion
Zwischen etwa 1421 und 1527 war die sog. Neue Burg Amtssitz der landgräflichen Beamten in Kirchhain.
Abgang
Bei Beschädigungen im Siebenjährigen Krieg wurde der Baukomplex 1762 mit Ausnahme einer Scheune völlig zerstört.
Sonstiges
Losse ist der Auffassung, dass das erhaltene Renaissanceportal nicht zur Neuen Burg, sondern zu einem weiteren, später errichteten Burgmannensitz gehörte.
Bau und Baugeschichte
Baugeschichte
Als Amtshof um 1421/1520 errichtet, wurde die sog. Neue Burg wohl während des Siebenjährigen Krieges 1762 zerstört.
Baubeschreibung
Bei dem Torbogen der ehemaligen sog. Neuen Burg handelt es sich um ein Renaissanceportal mit Quaderfassung, Kopfkonsolen und Wappenstein. Der Scheitelstein des Torbogens ist mit einem Gesicht verziert.
Erhaltungszustand
Von der ehemaligen sog. Neuen Burg hat sich lediglich ein großer Torbogen erhalten, der vom Ende des 16. bzw. aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt.
Burgtyp
Bautyp
Adelshof
Funktionstyp
Amtssitz
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 254-255
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 505
- Görich, Kirchhain als Verkehrsknotenpunkt, in: Aus der Vergangenheit unserer Heimat Nr. 102-103 (1952)
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 151-157
- Denkmaltopographie Landkreis Marburg-Biedenkopf, Bd. I, S. 232
- Dersch, Aus Kirchhains Vergangenheit, in: Hessenland 37 (1925), S. 334-351
- Grün, Chronik der Stadt Kirchhain, 1952
- Küther (Bearb.), Kirchhain, Stadt an Ohm und Wohra in Wort und Bild, 1977, S. 57 (Plan)
- Losse, Burgen und Schlösser an der Lahn, S. 126-127
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Lageort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
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Personen
Quellen und Materialien
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Neue Burg Kirchhain“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://lagis.hessen.de/de/orte/burgen-schloesser-herrenhaeuser/alle-eintraege/15306_neue-burg-kirchhain> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bg/15306